Der norwegische Roman erschien im Original in 2017. Es ist der zweite Teil ihres sogenannten Klimaquartetts über den Klimawandel und den Untergang der Zivilisation, wie wir sie kennen.
Es werden zwei Geschichten in stetig wechselnden kleinen Kapiteln erzählt. Die eine Geschichte spielt zunächst an einem norwegischen Fjord im Jahr 2017. Ein naturnaher Fluss soll einem Wasserkraftwerk geopfert werden, und Eis des Gletschers wird abgebaut, um es in reiche arabische Länder zu gastronomischen Zwecken zu exportieren. Es gibt Fürsprecher und Gegenaktivisten, die nacheinander „gekauft“ werden, z.B. mit einem Job im Kraftwerk. Beziehungen zerbrechen an unversöhnlichen Pro-/Kontra-Standpunkten. Eine alte Frau sabotiert den Eis-Export und bricht dann mit ihrem Boot und gestohlenem Eis nach Süd-Frankreich auf, wo ihe Ex-Geliebter lebt.
Die zweite Geschichte spielt in Süd-Frankreich des Jahres 2041. In Süd-Europa bricht alles zusammen, da kaum noch Regen fällt und es vielerorts brennt. Die Menschen fliehen nach Norden und landen in Auffanglager. Eine Familie wird in den Wirren getrennt, Vater und kleine Tochter landen in einem Auffanglager in Süd-Frankreich, wollen auf die Mutter und den Sohn warten. Doch die Lage verschlechtert sich von Tag zu Tag, es kommen immer mehr Menschen, die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln bricht schleichend zusammen, das Lager wird schließlich aufgegeben. Vater und Tochter bleiben zunächst dort.
Am Ende des Romans fließen die beiden Erzählstränge geschickt zusammen, denn Vater und Tochter finden ein Segelboot in einem ausgetrockneten Kanal – und später Wasservorräte in Kanistern.
Die öffentliche Kritik an dem Roman war/ist eher zwiespältig, überwiegend attestiert man aber nicht die Qualität des ersten Bandes („Die Geschichte der Bienen“). Das mag sein, aus unterschiedlichen Gründen. Mit den Charakteren hatte ich selbst weniger Probleme. Man erfährt relativ wenig über die Geschichte des Wassers, aber der deutsche Titel des Romans ist auch nur ein Verlagstrick, um die Verkaufszahlen zu fördern, denn aus dem Norwegischen übersetzt, heißt der Roman nur „Blau“.
Mich selbst störte etwas die streckenweise arg ausgebreitete Vater-Tochter-Beziehung. Insgesamt fand ich das Buch aber schon gut.
Die google-KI kommt zu folgendem Fazit: “Die Geschichte des Wassers ist ein Roman, der durch seine wichtige und aktuelle Thematik überzeugt, aber in seiner Ausführung und Charaktertiefe auch Schwächen aufweist, die von Kritikern unterschiedlich bewertet werden“.
Heute, 7 Jahre nach Erscheinen des Romans, spricht Einiges dafür, dass die dystopischen Verhältnisse noch schneller Wirklichkeit werden, da sämtliche Bemühungen um den Klimaschutz nicht ausreichend stringent vorangetrieben werden. Auch nicht in Europa. Es sind Rückschritte erkennbar. Es reicht nicht aus Programme und Ziele zu veröffentlichen, die nicht eingehalten werden und letztendlich nur politische Propaganda sind.