Montag, 7. Juli 2025

Bücherwelten: Christopher Ruocchio's Space Opera „Das Imperium der Stille“

Es ist Band 1 (orig.: 2018) der mittlerweile auf 6 Bände angewachsenen Sonnenfresser-Saga eines US-amerikanischen Autors. Auf über 800 Seiten zieht sich der Band hin. 

Stilistisch und erzählerisch weitgehend überzeugend, will mich der galaxieweite Plot selbst nicht so wirklich überzeugen, denn es wird eine Geschichte erzählt, die Tausende Jahre in der Zukunft spielt und nicht wirklich aufgebaut wird. Vielmehr erzählt der Protagonist von seinem Erwachsenwerden in einem autokratischen Herrscherhaus und seiner Flucht auf einen anderen Planeten.

Sternenschiffe, die mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, gibt es. Die Besatzung und Mitreisenden werden dabei weitgehend in Tiefschlaf versetzt und wachen also am Ziel auf. Der Roman indes hat damit nicht so sehr viel zu tun, auch wenn der Protagonist der Geschichte eine solche Reise unternimmt. 

Negativ fiel mir das etablierte ganze hierarchische System auf. Die Geschichte spielt weitgehend auf zwei Planeten und regieren tun dort wie überall im Imperium adlige Häuser, deren Interessensphären einen oder mehrere Planeten abdecken. Es gibt also einen mittelalterlich wirkenden Hierarchie-Touch mit höfischen Zeremonien, Intrigen etc. Darüber hinaus gibt es auch noch eine galaxieweite Kirche, die über weltenzerstörende Waffen verfügt und ihren Glauben mit Methoden der Inquisition durchsetzt – also Folter, auch wie Mittelalter, und reichlich explizit geschildert. Und zu allem Überfluss gibt es Stadien mit Gladiatorenkämpfen wie im Römischen Reich. Brauchen wir so etwas?

Durchaus interessante Aspekte wie fremde einheimische Rassen, die brutal versklavt wurden, angreifende Alien-Raumschiffe einer fremden Rasse und geheimnisvolle Ruinen einer untergegangenen Zivilisation können letztendlich das archaisch-reaktionäre Grundgerüst des Romans nicht ausschlaggebend positiv beeinflussen. 

Noch schlimmer ist hingegen die Tatsache, dass in diesem Buch auf 900 Seiten ca. 50 Jahre behandelt werden, während der Erzähler schon über tausend Jahre alt ist“, meint meinekritiken.com/. Gleichwohl waren seine und andere Kritiken meist besser als meine eigene.

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