Samstag, 8. März 2025

Bücherwelten: Natascha Pulley's Roman „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“

Diese britische Autorin ist einer meiner wenigen Phantastik-Neuentdeckungen der letzten Jahre. Sie fiel mir kürzlich schon mal mit einer herausragenden Grusel-Kurzgeschichte auf. 

Dieser Roman (orig.: The Kingdoms, 2021) spielt etwa zwischen 1798 und 1903 in verschiedenen Jahren an verschiedenen Orten in England, Schottland und Paris und weil es keine chronologische Erzählung ist, vermochte ich ihm nur schwer zu folgen. Ich hätte zügiger in ihm lesen sollen.

Seefahrer entdecken ein von Säulen flankiertes Tor im Meer in der Nähe eines Leuchtturms in Schottland. Schiffe können durchfahren, aber sie kommen in einer anderen Zeit heraus. Die Schiffe werden in die Zukunft verschlagen, können in die Vergangenheit zurückkehren und können das auch mehrmals tun. Doch sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft, in die man zurückkehrt, können eine andere sein, so dass die Personen, die man kannte in einem anderen Kontext leben oder sogar tot oder gar nicht geboren sind. Es ist also auch ein Parallelweltenroman. 

Die Seeschlacht von Trafalgar (1805) spielt eine bedeutende Rolle im Roman, denn sie kann gewonnen oder verloren werden – mit erheblichen Konsequenzen für die Zeitgeschichte, etwa die Besetzung Englands durch die Franzosen. Überhaupt punktet der Roman, der zu erheblichen Teilen auf den kanonenbestückten Segler-Linienschiffen spielt, mit der Beschreibung der harten Lebensbedingungen auf diesen Kriegsschiffen, Hinrichtungen und verletzungsbedingte Amputationen inklusive. 

Außerdem wird eine queere Liebesgeschichte erzählt, die sich durch die alternativen Welten und Zeiten zieht. 

Es ist auch ein psychologisch interessanter Roman, in der Personen durch die Zeit reisen, sich aber dann nur noch bruchstückhaft an ihre eigene Vergangenheit erinnern, die manchmal als Déjà-vu-Erlebnis wieder auftaucht. Manche Personen werden daher in Sanatorien eingewiesen.

 Beispielsweise bei buchsichten könnt ihr Genaueres zum Buch erfahren. 

Die Rezensionen zum Roman sind sehr unterschiedlich.

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