Montag, 31. Januar 2022

Im Kino: Nightmare Alley

Guillermo del Toro erzählt nach einem 1946 erschienenen Roman von William Lindsay Gresham in schöner Noir-Optik aus dem US-Jahrmarktsmilieu der 1940er Jahre. Ein Mann kann dort im Gewerbe der Wahrsagerei Fuß fassen und erlernt die Tricksereien dank einiger Gönner*innen. Doch als er mit einem Mädchen fortgeht, um größere Geschäfte in der noblen Gesellschaft zu machen, neigt sich sein Glück dem Ende zu. 

Die ersten zwei Stunden plätschert der Film so dahin, bevor er in der letzten halben Stunde richtig an Fahrt gewinnt und mit einer ausgesucht bösen Pointe aufwarten kann. 

Noir-Optik ist nicht alles, was einen Film sehenswert macht. Den Figuren und der Story fehlt es aus meiner Sicht an erzählerischer Tiefe. 

Schauspielerisch ist das auf höchstem Niveau, wenn auch ohne Überraschungsmomente“, meint epd-film.

Mittwoch, 26. Januar 2022

Im Kino: Niemand ist bei den Kälbern

Sabrina Sarabi's Film nach einem Roman von Alina Herbing handelt von der Provinzhölle irgendwo in Mecklenburg. Dort ist ein Hof in ländlicher, wenig überzeugender Gegend, auf dem die Protagonistin (Saskia Rosendahl) zusammen mit ihrem Freund bei dessen Eltern lebt und arbeitet – und die Nase gestrichen voll hat von diesem Leben. Oh yes, dabei regnet oder schneit es noch nicht einmal, da Sommer ist. 

Da die Liebe auch abgekühlt ist, bandelt sie mit einem Handwerker an, der gelegentlich die hohen Windräder in der Nähe wartet. Sex haben sie in der Scheune, die später abbrennt. Aber Zukunft hat das auch nicht, da der Mann Familie hat.

Insgesamt ist das aus meiner Sicht gefühlt ein ziemlich freudloser, illusionsloser Film geworden. 

Ein "atmosphärisch dichter, sperrig-spröder Antiheimatfilm mit einem präzisen Blick auf patriarchale Verkrustungen und zwischenmenschliche Erstarrung“, meint epd-film.

Dienstag, 25. Januar 2022

Spaziergang Köln-Braunsfeld

Bei diesem 5,5 km langen sonntäglichen Spaziergang wurden einige berufliche Interessen verfolgt. Dabei standen weniger die Wohngebiete, mehr die Gewerbegebiete im Focus. Annehmbare, relativ neue Wohnquartiere gibt es aber auch, wie am Baesweilerhof.

Wenn man sich die gewerbliche Nutzung bei grauem Himmel anschaut, ist das überwiegend eine ganz schön triste Ecke. Ein Riesenareal nimmt dort ein Betriebshof der Kölner Straßenbahnen (KVB) ein. Man kann sogar meinen, dass dieser Ort relativ gut zugänglich ist. Verbotsschilder habe ich nicht gesehen. Ich habe ihn dennoch nicht erkundet. Vieles dort sind Park- und Fahrflächen, Werkstätten und Baustoff- oder Ersatzteillagerung. 

Nah dabei liegt ein großes Arreal von Versicherungsgebäuden (DKV/Ergo).

An der Stolberger Straße und der Oskar-Jäger-Straße gibt es Stichstraßen und Wege, deren Gangbarkeit nicht so klar ist. Es gibt Zaunanlagen, die oft offen sind, aber ob sie auf der anderen Seite des Weges auch offen sind, ist fraglich. In dem eher kleingewerblich geprägten Bereich bis hin zur Widdersdorfer Straße gibt es versteckte subkulturelle Ecken: 


 …. und aufgegebene Areale, wie diese Tankstelle an der Widdersdorfer Straße beispielsweise: 


Und es gibt Nachnutzungen. 
Insgesamt befindet sich das ganze Gewerbegebiet im Umbruch.

(number of photos reduced, 06/2024)

Montag, 24. Januar 2022

Im Kino: Eine Nacht in Helsinki

Das erste Mal war ich im neuen, dritten Kinosaal des Odeons (klein, aber nett!). Und ich sah den ersten echten Corona-Spielfilm, wenn Corona auch nur am Rande Thema des Films war, vielmehr die Background-Kulisse bildet. 

Mika Kaurismäki's Film spielt natürlich in Helsinki. Anfangs werden einige Personen gezeigt, die durch die menschenleeren Lockdown-Straßen laufen. In einem Gewerbe-Sanierungsgebiet treffen sie sich zufällig in einer Bar, die im Prinzip geschlossen hat. 

Doch der Betreiber ist mit dem zunächst verheimlichten Ziel dort, seine Corona-tote Bar abzufackeln. Dafür hat er einen Benzinkanister dorthin geschafft und sich noch ein letztes Essen mit Wein und Kerzenbeleuchtung stilecht zubereitet. 

Er wird aufgehalten. Ein frustrierter Bekannter kommt nach seiner Arztschicht, wird erst abgewiesen, doch dann bekommt er auch einen Wein und sie quatschen miteinander. 

Bald darauf kommt ein dritter, unbekannter Gast, der sich als Leiter eines Sozialamtes vorstellt und unbedingt den Akku seines leeren Smartphones aufladen möchte – und auch ein Glas Wein bekommt. 

Bald wird die nächste Flasche Wein geöffnet. Die drei Männer werden vertraulicher, erzählen von ihrem Leben, dem grauen Alltag und Beziehungsproblemen. Ein Trupp junger Leute wird abgewiesen, doch jeder bekommt ein Bier geschenkt. Die Frau des Arztes kommt später hinzu. 

Ich fand, es ist ein gelungener kleiner Film, der, obgleich kaum über den Virus gesprochen wird, die Corona-Atmosphäre ziemlich gut einfängt. 

Ein Film zur Zeit, der beruhigend zeitlos wirkt“, meint epd-film.

Dienstag, 18. Januar 2022

Ein Spaziergang im Kölner Norden

Der Spaziergang hatte nur das Ziel, die 6.000 Schritte am Sonntag zu schaffen, nachdem ich sie schon am Samstag nicht geschafft habe. 

Startpunkt: Mollwitzer Straße, Köln-Weidenpesch. 

Endpunkt: Hansaring, City. 

Zurückgelegte Distanz: 6.5 km. Der Weg führte überwiegend durch Nippes. Ab und zu konnte ich eine Wandmalerei fotografieren:



In Nippes gibt es auch den ein oder anderen Platz, beispielsweise den Erzberger Platz:


Am Wilhelmplatz traf ich zufällig auf einen Trödelmarkt. Es gab dort bemerkenswert viele Schallplattenstände. Ich studierte das Angebot aber nicht näher.

(number of photos reduced, 06/2024)