Das erste Mal war ich im neuen, dritten Kinosaal des Odeons (klein, aber nett!). Und ich sah den ersten echten Corona-Spielfilm, wenn Corona auch nur am Rande Thema des Films war, vielmehr die Background-Kulisse bildet.
Mika Kaurismäki's Film spielt natürlich in Helsinki. Anfangs werden einige Personen gezeigt, die durch die menschenleeren Lockdown-Straßen laufen. In einem Gewerbe-Sanierungsgebiet treffen sie sich zufällig in einer Bar, die im Prinzip geschlossen hat.Doch der Betreiber ist mit dem zunächst verheimlichten Ziel dort, seine Corona-tote Bar abzufackeln. Dafür hat er einen Benzinkanister dorthin geschafft und sich noch ein letztes Essen mit Wein und Kerzenbeleuchtung stilecht zubereitet.
Er wird aufgehalten. Ein frustrierter Bekannter kommt nach seiner Arztschicht, wird erst abgewiesen, doch dann bekommt er auch einen Wein und sie quatschen miteinander.
Bald darauf kommt ein dritter, unbekannter Gast, der sich als Leiter eines Sozialamtes vorstellt und unbedingt den Akku seines leeren Smartphones aufladen möchte – und auch ein Glas Wein bekommt.
Bald wird die nächste Flasche Wein geöffnet. Die drei Männer werden vertraulicher, erzählen von ihrem Leben, dem grauen Alltag und Beziehungsproblemen. Ein Trupp junger Leute wird abgewiesen, doch jeder bekommt ein Bier geschenkt. Die Frau des Arztes kommt später hinzu.
Ich fand, es ist ein gelungener kleiner Film, der, obgleich kaum über den Virus gesprochen wird, die Corona-Atmosphäre ziemlich gut einfängt.
„Ein Film zur Zeit, der beruhigend zeitlos wirkt“, meint epd-film.
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