Sonntag, 18. November 2018

Im Kino: In My Room

Ulrich Köhler's Endzeit-Fantasie fängt relativ düster mit dem Lebensalltag des Protagonisten an, der als Kameramann bei einem Dreh Mist baut, dann sein Eltern in der ostdeutschen Provinz besucht, wo eine seiner Oma's im Sterben liegt und ansonsten wenig los ist. 

Doch kaum ist die Oma tot, sind plötzlich alle lebenden Menschen verschwunden. Er fährt mit seinem Auto durch den Ort - niemand mehr da. Er zündet das Haus mit der toten Oma an, macht sich auf zu einer längeren Spritztour, befreit hier und da die Tiere aus Ställen oder Viehtransportern, die verweist auf der Straße stehen. Dann kehrt er zurück, besiedelt in einem nahegelegenen Tal ein Haus am Bach, bringt die Wassermühle wieder in Gang, sammelt Haustiere (Ziege, Hühner) für seinen Stall, reitet auf einem Pferd (vermutlich über Jahre) durch die Umgebung. 

Eines Tages kommt es zu einem Zusammentreffen mit einer weiteren „überlebenden“ Person – einer schönen Frau, einer Britin. Ihr Hund greift den Reiter an, er erschiesst den Hund, das Pferd geht durch, er stürzt kopfüber in das Geröll eines Baches, ist bewußlos und verletzt. So lernen sie sich kennen. Danach betreiben sie zunächst Landwirtschaft am Haus und lernen sich (selbstverständlich) lieben. 

Der Frau ist dieses Leben so nicht genug. Sie sagt „adé“ und fährt mit einem Katastrophentruck davon. 

Der zweistündige Film konnte mich ganz gut über die Zeit bringen, ohne langweilig zu sein; er wirkt wie eine Traum-Fantasie von einzelgängerischen Typen, die in Ruhe gelassen werden wollen. Und ja, ich verstehe die Frau in ihrer Entscheidung, weiterzufahren. Die Welt ist leer von Menschen und der Typ entscheidet sich für ein einsames häusliches Leben in seiner Heimat?? Echt nicht nachvollziehbar. 

Der Protagonist „erhält durch die Katastrophe ... die Chance, frei von sozialen Zwängen noch mal von vorn anzufangen. Ein atemberaubendes Gedankenspiel“, meint epd-film.

Samstag, 17. November 2018

Das neue MI-Smartphone

Allzu viel Geld wollte ich für ein Smartphone nicht ausgeben, denn wenn man dem Greenpeace-Magazin in einem Bericht über das Edelmetall Tantal Glauben schenken möchte, werden Smartphones nach durchschnittlich 20 Monaten ersetzt, sei es dass sie kaputt gegangen sind, verloren oder schlichtweg als veraltet betrachtet wurden. Und da auch dieses neue Smartphone keinen - zumindest von Laien - austauschbaren Akku hat, lohnt es vielleicht schon deshalb nicht, viel Geld auszugeben. Die angepeilte Preisklasse zwischen 100 - 200 € gehörte zu den wenigen Dingen, die mir klar waren.


Ich habe ein Xiaomi MI A1 für 140 € bei Amazon gekauft. Gut sieht es aus. Bedienungsanleitung? Fehlanzeige. Die Mi-Webseite ist schrott, Bedienungsanleitungen sucht man dort vergeblich, nur Selbstbeweihräucherung ist dort zu sehen.

Aber es gibt einen hilfreichen deutschsprachigen Film eines Youtubers zur Einrichtung und mit den ersten Eindrücken zum Smartphone. Sonst hätte ich es eventuell noch nicht mal geschafft, die SIM- und SD-Karte einzusetzen. 

WLAN an, Gerät anmachen, deutsche Sprache einstellen, sich im Google-Konto anmelden. Das Gerät legte los. Meine Fingerabdrücke habe ich sinnigerweise für die Sperrfunktion eingescannt (auch das zeigte der Film). Das Betriebssystem wurde schnell auf Android 8 aktualisiert. 

Soweit, so gut, viel weiter bin ich aber auch noch nicht, jetzt wird es komplizierter. WhatsApp habe ich gestern installiert, aber zunächst nicht mitbekommen, dass ich eine ID-Kennung bestätigen musste. Aber heute morgen habe ich immerhin schon mit meinem Bruder kurz gechattet. 

Mit der Aktivierung der blau-SIM-Karte könnte es noch Probleme geben, ich bin im Moment im Zweifel, ob das funktioniert hat.

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Rückblickend betrachtet, sind 32 GB interner Speicher etwas wenig. Ich bewege mich da immer nahe der Grenze.

Und mittlerweile "hakelt" es, beispielsweise beim GPS.

NFC sollte ein Smartphone vielleicht heute haben.

Ansonsten funktioniert es eigentlich jetzt (09/2023) noch ganz gut.

(updated, 09/2023)

Sonntag, 11. November 2018

Meine Woche (KW 45)

Getan: Gearbeitet, eingekauft, oft im Kino gewesen, Vater besucht in der Seniorenresidenz.  

Gesehen: im Kino „Der Trafikant“, „The Guilty“ und „25 km/h“, im TV „Abenteuer Erde: Auf Leben und Tod“ (WDR); u.a. wurde gezeigt, wie Goldmakrelen und Fregattvögel einen kompletten Schwarm Fliegender Fische vernichten. „Quarks: Gefährliches Erbe - wie wir die Folgen des Bergbaus bewältigen“ (WDR).  

Gehört: The Electric Family, Electrelane, Elektrostar, Eloy, Lucifer's Friend, USX, Witchcraft; und in einige Platten bei spotify hineingehört. 


Gelesen: zu Ende gelesen Andreas Brandhorst's Space-Opera-Roman „Das Arkonadia Rätsel“ und in den Zeitschriften Eclipsed und Greenpeace Magazin.  

Gegessen: am Dienstag gab es in der Kantine „Hirschkeule mit Spätzle und Rosenkohl“ - eine seltene, etwas teurere Speise, aber der Hirsch schmeckte gut.  
Getrunken: Kaffee und Tee.  

Gefunden: im öffentlichen Bücherschrank den Roman „Land meines Herzens“ von Anchee Min und den Roman „Memoiren einer unrealistischen Frau“ von Sahar Khalifa.  

Verloren: ---  

Gekauft: SIM-Karte.  

Gestaunt, gelacht: ---  

Gefreut: VG Köln hat Fahrverbote für Dieselautos in Köln und Bonn verhängt.  

Gewünscht: noch viel-viel mehr Freizeit.  

Gefühlt: o.k.  

Gedacht: in Anbetracht des Sachverhaltes, dass so manche Tiere auf der Roten Liste stehen, ist es ein Ärgernis, wenn diese sich gegenseitig auffressen.  

Geärgert: Abholung des Smartphones am Samstag verpasst.  

Gefrustet, genervt: nicht wirklich, aber am 11.11. kann man in Köln nicht das Haus verlassen, ohne genervt zu werden.

Fazit: passable Woche. 

Köln – Die autofreie Stadt

Köln muss wegen hoher Luftverschmutzung ab dem 1. April 2019 Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge einführen. Das hat das Kölner Verwaltungsgericht am letzten Donnerstag nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) entschieden. Die Fahrverbote gelten in Köln für die Umweltzone. Die Kölner Umweltzone umfasst eine Fläche von 88 Quadratkilometer des Stadtgebietes, weit mehr also als die komplette Innenstadt. 

Prima, ich bin begeistert. Wieder ein Richter, der Vernunft hat walten lassen. Oder, neutraler ausgedrückt, ein Richter, der festgestellt hat, dass weder die Luftqualität noch die Pläne, sie zu verbessern, erwarten lassen, dass die gesetzlich festgelegten Grenzwerte eingehalten werden. 

Mein Bruder meckerte zwar am Telefon, ab April dürfe er nicht mehr mit seinem Auto fahren, aber bereits im August 2011 brachte Spektrum den Artikel Die autofreie Stadt ist keine Utopie und einer der Befragten bemerkte dazu „Jeder kenne die Konsequenzen des überbordenden Verkehrs, doch kaum einer hinterfrage ernsthaft dessen Berechtigung“. 

Und die Stadtverwaltung stellte selbst fest: “Mit den Bevölkerungszahlen werden in Köln auch stetig mehr Pkw zugelassen. Die Anzahl ist seit dem Jahr 2010 um 26.134 Autos gestiegen“. Und liegt bei > 450.000 Autos. 

So viele Autos wurden 1929 noch nicht einmal im gesamten Deutschen Reich gezählt (Quelle). Man will „selbstverständlich“ (!??!) gegen das Urteil in Berufung gehen. Anders ausgedrückt, mich/uns vergiften. 

Ein schwerwiegender Umstand ist aus meiner Sicht, dass es den Entscheidungsträgern (und auch der Bevölkerung) seit Jahren landauf-landab an jeglichen stadt- und verkehrsplanerischen Visionen und erst recht an deren Umsetzungswille fehlt. Man möchte immer nur weitermachen wie bisher. 

Dass es auch anders geht, siehe oben. Die Städte im Deutschen Reich funktionierten auch ohne (viele) Autos. Und man hatte damals nicht die Möglichkeiten, die es heute gibt (Elektroautos, moderne Bahnen, Car-Sharing etc.). 

Die autofreie Stadt – für Köln ist das Utopie, diese Stadt hat sich immer als autogerechte Stadt verstanden. Nicht, dass es nicht gehen würde mit der autofreien Stadt, kein Problem, aber aufgrund der langwierigen Planungsprozesse etc. würde es wohl mindestens 30 Jahre bis zur Verwirklichung dauern, wenn man es straight anpacken würde. Es ist viel wahrscheinlicher, dass vorher tatsächlich nur noch Elektroautos in der Stadt fahren (dürfen). Eigentlich sollte man für diesen Ausstieg direkt eine Verordnung machen.

(einige Links, die mittlerweile ins Leere liefen und ein Foto wurden gelöscht, 05/2024)

Freitag, 9. November 2018

Das Hashtag

Da ich mit sozialen Netzwerken im engeren Sinne noch nie etwas zu tun hatte, ist mir auch das Zeichen „#“ (Hashtag) nicht besonders vertraut, obwohl das Hashtag im letzten Jahr bereits 10 Jahre alt geworden ist und eine Internet-Revolution auslöste. Erfunden von Twitter, wurde es durch Instagramm bekannt, und bei Facebook und Youtube ist es ebenfalls sehr bedeutsam. 

Es gibt berühmte Beispiele wie 

#JeSuisCharlie oder 
#RefugeesWelcome, 

die zeigten, wie Menschenmassen mobilisiert und Meinungen gebildet werden können. Die Bedeutung der Blogs ist zurückgegangen, da sich die Kommunikation eben in großen Teilen auf die sozialen Netzwerke und deren Hashtags verlagert hat. Der Frage, ob ich Hashtags machen oder nutzen soll und mit diesen gleichzeitig meinen Blog fördern kann, werde ich noch nachgehen. Anhand von Instagram-Hashtags sollte ich das im nächsten Jahr mal testen. 

Ich bin auf dieses Thema jetzt nur gekommen, weil Zucker's Beitrag Das leere Internet auf das Anfang November veröffentlichte WW-Video Warum es Youtube nächstes Jahr nicht mehr gibt und das youtube-Hashtag #SaveYourInternet verweist. 

Das vorgenannte WW-Video ist ein toll gemachtes Werk - und in Hinblick auf Massenmobilisierung (z.Zt. > 3,6 Mio. Aufrufe, > 52.000 Kommentare) und Meinungsmanipulation ein exzellentes Beispiel. Deshalb sollte man sich auch beispielsweise das Video Warum Youtube 2019 NICHT tot ist | Faktencheck ansehen (welches ebenfalls der Meinungsmanipulation dient). 

Was immer ihr darüber denkt, es solle bloß keiner glauben, es gäbe keine Auswirkungen. Fast alle werden betroffen sein (alle, die Internet nutzen), nur das Ausmaß ist unklar und natürlich auch individuell sehr verschieden. Die Konsumenten von Internet-Angeboten werden naturgemäß etwas weniger betroffen sein (obwohl das Video vor allem dieses Gruppe ansprechen soll) als die Produzenten von Angeboten. 

Es funktioniert nach meinem Eindruck immer ähnlich. Es gibt einige mehr oder weniger problematische Mißstände, die behoben werden sollen (und sollten), und dann wird ein sehr allgemein gehaltenes Gesetz oder eine ebensolche Verordnung konstruiert, die alle trifft, nicht zwischen ernsthaften Problemen und Bagatelldelikten unterscheidet oder gar für Viele wirre, zweifelhafte oder undurchführbare Regelungen trifft, die gänzlich an der Realität vobeigehen. 

Und vor allem „die Kleinen“ bekommen es dann meist zu spüren - auch weil sie keine eigene Rechtsabteilung unterhalten können. Beispiele aus der Vergangenheit gibt es genug. Ich denke beispielsweise an Blog-Beiträge über Stadtbesuche und die vielen Photos, auf denen keine einzige Person mehr zu sehen ist. Ich weiss, woran das liegt, aber ist das „normal“? 

Tja, und manchmal denke ich auch, dass etwas ganz Anderes mit diesen Verordnungen bezweckt werden soll als im offiziellen Begründungstext zu lesen ist. 

Jedenfalls ist das ein gutes WW-Video, denn es sagt nicht, was passieren wird, sondern in vielerlei Hinsicht, was passieren könnte.