Mittwoch, 4. November 2020

Die bunten Weinberge bei Dernau/Walporzheim (Eifel)

Diese Wanderung am letzten Oktobertag musste sein. Ich lebe nicht ewig und jetzt - in Pandemiezeiten - vielleicht kürzer als gedacht. 


Früher sagte man, man solle jeden Tag leben, als wäre es der letzte Tag. 

Wenn man älter ist, tut man das sowieso nicht mehr, weil es zu anstrengend ist. Aber ich halte es für problematisch, wenn Politiker von oben herab einfach festlegen, man dürfte nicht mehr auswärts Essen oder ins Kino gehen oder verreisen. 

Letztendlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, was er tut oder meint tun zu können und wie er sich schützt, und die Politik sollte für das Tun Regeln vorgeben, die auch durchzusetzen sind, aber nicht das Tun an sich verbieten. Wenn mehr Leute sterben, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten haben, dann ist das eben so. 

Möglichst Abstand halten und sich zu schützen, ist allerdings wichtig. Vor der Wanderung habe ich daher eine frische FFP2-Maske gekauft. Nicht die Wanderung ist dabei bei mir das Problem, sondern die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

In meinem Blog Unterwegs.Nahweh.Fernweh gibt es mehr Photos von der Wanderung.

4 Kommentare:

  1. Ja, Du machst es richtig: Du warst und bist schon immer viel in der Natur unterwegs. Aber ich bin da bei Dir: Gerade die Restaurants hatten tolle und kostspielige Hygienekonzepte. Und auch ich halte mich ans Schützen, beäuge aber auch kritisch, was da mit uns gemacht wird. Hätten wir im März nicht so sang- und klanglos mitgemacht, würde das vielleicht anders laufen. Ich komme mir vor wie in einer Schafherde. Auch freundetechnisch spalten sich da die Gemüter/Meinungen/Gesinnungen...

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  2. Der Lockdown im März erschien mir noch viel sinnvoller - und er hat ja auch etwas gebracht. Da wurde viel mehr dicht gemacht, und nicht einfach der Kultur- und Freizeitbranche die Schuld in die Schuhe geschoben. Das Einzige, was momentan wirklich quantitativ an Kontaktbeschränkungen etwas bringt, ist aus meiner Sicht Homeoffice, dort wo es effizient geht - aber nicht Kinos zu schließen, in denen nach meinen Beobachtungen (und ich war oft im Kino) in den letzten Wochen im Schnitt sowieso nur 10 Personen je Vorstellung saßen. Oder Beherbergungsverbot im deutschen November! Das sind doch nur eine Handvoll Menschen, die im November in Deutschland Urlaub machen! Was soll das bringen?? Es macht viel kaputt und bringt nichts außer uns irgendwann höhere Steuerbelastungen.

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  3. Wenn mehr Leute sterben, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten haben, dann ist das eben so.

    Leute, die sich nicht an die Regeln halten, stecken aber womöglich auch andere Leute an, die dann "unverdient" krank werden oder gar sterben.

    Leute, die sich nicht an die Regeln halten, krank werden und darum tage- oder wochenlang ein Bett auf der Intensivstation belegen, so dass kein freies Bett oder/und ausreichendes Pflegepersonal mehr da ist, sorgen dafür, dass ein anderer Mensch nach einem schweren Verkehrsunfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht ins nächstgelegene Krankenhaus kommt, wo man ihn vielleicht hätte retten können. Stattdessen ist er länger zu einem anderen unterwegs und stirbt. Dieser Mensch könnten übrigens auch Sie sein, etwa wenn Sie auf ihren Ausflügen von einem Auto angefahren werden. Oder daheim im Treppenhaus ausrutschen und die Treppe herunterstürzen und ein Schädel-Hirn-Trauma erleiden.

    Leute, die sich nicht an die Regeln halten, krank werden und auf der Intensivstation landen, zwingen Ärztinnen und Ärzte womöglich zur Triage, wenn diese Station voll ist. Auch in dem Fall bezahlt dann ein anderer Mensch mit seinem Leben.

    Es betrifft eben nicht nur einen selbst, wenn man sich in der Pandemie unverantwortlich oder/und rücksichtslos verhält, sondern immer auch andere.

    Und ja, mir fehlen Kino und Museum und vieles andere auch. Doch geht es gerade darum, die Infektionsrate wieder soweit zu senken, dass die Intensivstationen nicht überlaufen. Der Sommer und Frühherbst haben gezeigt, dass sich eben viel zu viele Menschen nicht verantwortungsbewusst benommen und an die AHA-Regeln gehalten haben. Deshalb können Sie und ich jetzt nicht ins Kino oder ins Museum.

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    1. Das hört sich alles logisch an, ist ja auch weitgehend die Argumentation der Bundesregierung. Nur ist das Virus leider mittlerweile nahezu flächendeckend verbreitet und verbreitet sich mutmaßlich besonders dort, wo sich besonders viele Menschen zwangsläufig begegnen, etwa an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, in Hauptgeschäftsstraßen und Einkaufszentren, an Schulen, in großen Betrieben. Man hat also - vielleicht mit Ausnahme der Gastronomie - die falschen Orte stillgelegt. Und zudem noch flächendeckend, ohne zu schauen, ob die Maßnahmen lokal/regional überhaupt einen Sinn ergeben können.

      Ich sehe die Maßnahmen der Regierung daher zum erheblichen Teil nur als blinden Aktionismus, der entweder den Betroffenen oder uns (als Steuerzahler) teuer zu stehen kommen wird. Wirkungslos wird dieser Light-Lockdown nicht sein, aber es wird nicht an den geschlossenen Kinos oder Museen liegen, falls die Infektionszahlen runter gehen sollten, sondern - in der Masse vermutlich am relevantesten - an den Homeoffice-Aktivitäten vieler Firmen und eingeschränkt auch einiger Behörden.

      Übrigens, die Autos hat man auch nicht verboten, obwohl sich manche Leute nicht an die Regeln gehalten haben und Anfang der 70er Jahre jährlich mehr als 20.000 Personen umkamen - und viele davon unschuldig. Stattdessen hat man an den Regeln und an der Technik gearbeitet, um die Todeszahlen zu senken.

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