Samstag, 17. Oktober 2020

Bücherwelten: Becky Chambers' Roman „Zwischen zwei Sternen“


In ihrem Roman (orig.: „A Closed and Common Orbit“, 2016) setzt die junge kalifornische Autorin ihren multikulturellen Wayfarer-Romanzyklus fort, der mit dem Roman „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ begann. Ihr geht es im Wesentlichen um die friedliche, konstruktive Koexistenz und Gleichberechtigung zwischen Individuen, egal ober innerhalb einer Gruppe oder zwischen unterschiedlichen Rassen, Völkern und Künstlichen Intelligenzen (KI'n). 

Der Roman spielt einerseits auf einer Schrottrecycling-Insel, in der ein gezüchtetes Mädchen, einer Zerlegefabrik entkommt und zwischen den Schrotthalden ein ausrangiertes Klein-Raumschiff findet, das von einer KI „bewohnt“ wird; andererseits spielt der Roman auf einen anderen Planeten, auf dem zwei Typen leben (Mann, Frau), die einer Raumschiff-KI ermöglicht haben, in einen künstlichen Körper umzuziehen – mit entsprechenden motorisch-psychischen Problemen für die KI. Es sind zeitversetzte Handlungsstränge, da die Frau früher das Mädchen auf der Schrottinsel war. 

Auch wenn der Roman dem Stil des Debut-Werks treu bleibt, kann er aus meiner Sicht insgesamt nur bedingt an den Charme des ersten Romans anknüpfen. Beispielsweise empfand ich es nicht als besonders glücklich, wenn in kurzen Kapitel immer zwischen den beiden Schauplätzen hin- und her gesprungen wird – es stört den Lesefluss. Auch wirkte die Schrottinsel-Geschichte auf mich als Survival-Story inhaltlich insgesamt interessanter. 

Bei der Leserschaft hat das Buch wohl einen überwiegend positiven Eindruck hinterlassen, siehe z.B. bei lovelybooks.

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