Samstag, 28. Juni 2025

Im Kino: Die Bonnards – Malen und Lieben

Martin Provost's Film spielt etwa in der Zeit von 1893 – 1943. Er handelt von einer großen Liebe zu einer Frau, die er 1893 als Aktmodell für seine Bilder kennen lernte, aber auch von Betrug, der diese Beziehung über Jahrzehnte belastete. Seine Frau starb 1942, der Maler selbst 1947. 

Der Film beginnt attraktiv-gemütlich mit Aktmalerei, nach dem Kennenlernen auch mit Sexszenen, pendelt über Jahre zwischen zwischen Paris und einem abgeschiedenen Landhaus an der Seine, wo sie nackt baden können und gelegentlich Besuch empfangen, der im Kanu anreist, etc.

Doch die Beziehung wird für die Frau immer belastender, da der Maler auch andere Frauen als Aktmodell empfängt und zunehmend nicht treu ist, also ein typisches Problem, bei dem Männer die Frauen nicht auf gleicher Höhe behandeln, sicher weit verbreitet vor 1980 und erst recht vor 1960. Das kann heute ja auch noch so sein, sogar in Deutschland.

Cécile de France ist sicher schon über 20 Jahre eine meiner liebsten französischen Hauptdarstellerinnen, kann aber auch nicht unbedingt einen ganzen Film tragen, wenn das Drehbuch oder die Story nicht richtig einschlagen. Der erste von mir mit „gut“ bewertete Film, in dem sie auftrat, war „Ein perfekter Platz“ (2006). In diesem Film hier ist sie sicher das „Highlight“. 

Die Geschichte wird zunehmend düsterer, reicht sie doch bis zum Tod der Ehefrau im Landhaus und etwas darüber hinaus. Insgesamt ist es ein ziemlich guter Film geworden, es reicht aber eventuell aufgrund der unspektakulären Inszenierung nicht für meine Jahres-Bestenliste. 

Erfreulich oft gelingt es diesem Film, die Entstehung von Kunst erfahrbar zu machen“, meint epd-film. Ja, das stimmt wohl, aber es gibt bessere Filme, die das konnten.

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