Dieser Film war einer meiner Kino-Highlights 1999. Erzählt wird von zwei Geschwistern, die aufgrund eines Vorfalls am TV in eine biedere Schwarzweiß-Familienfilmserie hineingezogen werden, die in einem US-amerikanischen Vorort in den 1950er Jahren spielt. Dort werden alle Rollenklischees bedient, die man so kennt (Rolle der Frau am Herd, verklemmtes Sexualverhalten, ….).
Fortan spielen die beiden Geschwister in der Serie mit, stellen nach und nach das gesamte Wertesystem der Bewohner in Frage. Gegenstände und Orte erscheinen nach und nach plötzlich in Farbe, auch die Filmfiguren. In diesem Prozess erleben sie auch Anfeindungen und Mobbing, da viele Bewohner*innen Neues nicht vertragen und an den alten Werten und Verhaltensweisen festhalten wollen – so wie es die Filmserie vorgibt.
Dieser Film ist „sanfte Phantastik“ (FSK ab 6) - das zeichnet ihn neben der außergewöhnlichen Schwarzweiß-Farbe-Machart aus. Interessant ist auch, dass Dinge und Sachverhalte, die in der Serie nie thematisiert wurden, Leerstellen sind, die erst gefüllt werden müssen. Beispielsweise haben die Bücher in der Bibliothek zunächst nur unbeschriebene weiße Seiten, die sich erst füllen, wenn einer der Geschwister eine Buchgeschichte erzählt, und später gibt es auch Straßen und Wegweiser, die aus dem Ort herausführen.
Nach wie vor ist es aus meiner Sicht ein sehr schöner Film, zu dem es auch einen wikipedia-Beitrag gibt.
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