Freitag, 29. Dezember 2023

Filmkonserve: Niki Caro's „Kaltes Land“

Ich sah diesen Film aus 2005 schon einmal vor 14/15 Jahren. Er spielt größtenteils in den Eisenminen Minnesotas in den 1980er Jahren. Aber er spielt nicht nur dort, denn er fängt mit einer Anhörung vor Gericht an und rollt die Vergangenheit auf. Hauptdarstellerin Charlize Theron hat gegen die Minengesellschaft wegen Duldung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz eine Anhörung vor Gericht erzwungen. Sie gehörte zu den ersten Arbeiterinnen in der Mine, die per Gesetz gezwungen war, Frauen einzustellen. 

Der Film ist nicht perfekt (mitunter zu viel Hollywood), doch er zeigt sehr mustergültig die Mechanismen von Unterdrückung, Mobbing, Belästigung, Vertuschung und die Vorurteile von Männern, die bis in die höchsten Spitzen des Konzerns reichen, aber bereits in der damaligen Gesellschaft so angelegt waren und auch schon in der Familie beginnen, in der der ebenfalls in der Mine arbeitende Vater einerseits selbst die Konkurrenz der Frauen fürchtet (und seine Tochter lieber vor dem Herd sehen würde), andererseits auch die Häme seiner Arbeitskollegen. 

Ich würde sagen, so ähnlich haben die Mechanismen auch in Deutschland funktioniert. 

Sehr ergreifend ist die Szene, als sich immer mehr ängstliche Frauen im Gerichtssaal erheben und bekunden, selbst diskriminiert und sexuell belästigt worden zu sein. Die zuvor siegessicheren Anwält:innen des Konzerns erkennen, dass sie die Schuld an den Geschehnissen nicht mehr so leicht auf den Lebenswandel der Klägerin schieben können und den Prozess vielleicht doch verlieren werden. 

Der Film ist angelehnt an einen Prozess, der bedeutsam für die Durchsetzung    

Wikipedia-Link zum Film

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