Und das Ziel ist offensichtlich, nach und nach das Indianerland in ihren Besitz zu bringen, da auf ihm Erdöl gefunden wurde. Das Ziel lässt sich am besten verwirklichen, wenn die reichen jungen Indianerinnen mit Landbesitz von weißen Mitgliedern der „Familie“ geehelicht werden. Die Ehefrauen, deren Geschwister, Eltern etc. können dann aus dem Weg geräumt werden, wenn das Erbschaftsrecht im konkreten Fall dies geboten erscheinen lässt.
Im Grunde ist diese um das Jahr 1919 spielende Geschichte, die hier basierend auf eventuell historischen Fakten erzählt wird, unglaublich perfide. Unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit gegenüber den Ureinwohnern werden von wenigen Leuten und ihren kriminellen oder korrupten Handlangern skrupellose, giergesteuerte Verbrechen begangen, die von oben gedeckt werden.
Doch die Geschichte wendet sich gegen den „Paten“, als die Bundespolizei auf die zahlreichen Todesfälle aufmerksam gemacht wird und er nicht verstehen will, dass die indigene Frau seines Neffen tabu ist.
Der Film zieht seine Wirkung zum erheblichen Teil aus der Unaufgeregtheit, mit der die Geschichte anfangs erzählt wird – so, als wäre es normal, Indigene und andere Gegner einem unnatürlichen Tod zuzuführen.
„Scorsese inszeniert die Niedertracht mit verzweifelter Nüchternheit“, stellt epd-film dazu fest.
Der Film ist deutlich über drei Stunden lang und erfordert daher Ausdauer, ist aus meiner Sicht aber unterhaltsam genug in Szene gesetzt, um dies zu schaffen.
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