Es wird deutlich, was Erziehung bedeutet. Wenn die Mutter, eine Nebenfigur, nur ein paar Sätze sprechen kann, die sie jeden Tag wiederholt, kann sie ihrer Tochter auch keine angemessene Förderung bieten. Und die Kinder dieser Gesellschaft werden schon mal bedroht, herausgeschnitten zu werden, wenn sie sich daneben benehmen.
Die Tochter möchte Hauptfigur werden, dafür muss man nicht nur viel sprechen, sondern auch Emotionen darstellen können. Gleichzeitig forscht sie aber auch nach ihrem Vater, der eine Hauptfigur war und angeblich bei einem großen Massaker umgekommen ist. Da ihre Suche im Archiv nicht weiterführt, aber beunruhigende Ergebnisse bringt, folgt sie anderen Spuren, sucht Kontakt zu Leuten, die ihren Vater kannten. Ihr Weg führt in die Welt der Statist*innen und Ausgestoßenen, die unter widrigen Verhältnissen in zerfallenden Stadtviertel und Fabrikruinen wohnen und oft auch in Fabriken arbeiten, beispielsweise in der Geräuschefabrik.
Der Film der Regisseurin ist Phantastik pur, voller verfilmter origineller Ideen. Und er hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor das Gesicht. Irgendwann, aber es wird wahrscheinlich noch Jahre dauern, wird man die innovative Stellung dieses Films im deutschen phantastischen Film zu würdigen wissen.
„Einer der originellsten deutschen Filme der letzten Jahre“, meint die faz.
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