Montag, 5. Dezember 2022

Im Kino: Die stillen Trabanten

Aus Short Storys von Clemens Meyer hat Thomas Stuber einen respektablen, überwiegend in Leipzig angesiedelten Film inszeniert. Die drei Episoden, die in stetigem Wechsel fortentwickelt werden, hängen nur lose zusammen. Sie handeln überwiegend von einsamen, „einfachen“ Leuten, die sich einer Frau annähern können und versuchen, sie mit der Zeit kennenzulernen. 

Diese Kontakte finden in einer Bahnhofskneipe, auf dem Flurbalkon eines Hochhauses und auf einem nächtlichen Spielplatz statt. Die Annäherungen sind sehr behutsam und führen nur bedingt zu einem greifbaren Ergebnis, denn die Frauen sind bereits psychisch verletzt und „auf der Hut“. 

Die Feinfühligkeit der Dialoge in Kombination mit vielen Szenen aus dem Arbeitsleben und einsamen nächtlichen Stunden in der Großstadt lassen einen sehenswerten Film entstehen, der allerdings wegen fehlender dramaturgischer Momente vielleicht etwas zu lang ist. 

Der zeigt, „wie sich auf ganz wunderbare Weise mehrere Lebensepisoden zu einer Aussage, einer Stimmung verbinden“, meint epd-film.

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