Luca Guadagnino inszenierte hier – in Anlehnung an einen in 2016 erschienenen Roman der US-amerikanischen Autorin Camille DeAngelis - einen in diversen US-amerikanischen Bundesstaaten spielenden Film, der in den 1980er Jahren angesiedelt sein soll und der zu gleichen Anteilen Motive aus Coming-of-Age-/Liebesgeschichte, Road Movie und Horrorfilm miteinander verschmilzt.
Das ist gekonnt und auch erzählerisch überzeugend gemacht. Darin liegt wohl die Kunst.
Es geht hier um Menschen mit kannibalistischen Trieben, die versteckt bzw. unerkannt zwischen normalen Menschen ihr Außenseiterleben leben oder auch von ihnen versteckt werden, weil es beispielsweise die Tochter ist, die schon in frühen Jahren die Babysitterin verspeiste. Road Movie ist es deshalb, weil Ortswechsel nach einem katastrophalen Ereignis oder einem Fressmord anzuraten sind.
Im hier vorliegenden Fall verlässt der Vater die Tochter, nachdem diese einem Mädchen während einer Party einen Finger abgebissen hat. Er hinterlässt auf einer Kassette Hinweise auf den Verbleib der ihr unbekannten Mutter, so dass sich die Tochter auf die Suche begibt. Sie trifft dabei andere „Eater“, die sich riechen können und tut sich mit einem jungen Mann zusammen, der ihr bei der Suche hilft.
Im Grunde ist der Film eine Abwandlung des Vampirmotivs, in dem schon ziemlich viele Varianten durchgespielt sind - nur wird hier kein Blut gesaugt, sondern Fleisch gegessen. Es gibt einige Schockszenen, zu denen sicherlich auch die Szene mit dem Finger gehört.
Auch den überzeugend agierenden Schauspieler*innen verdankt der Film, es ins Kino geschafft zu haben.
„Ein bisschen wie eine weitere Arthouse-Antwort auf Stephanie Meyers Vampirromanze Twilight, und damit genauso naiv, einfältig und dennoch wunderschön wie die erste Liebe selbst“, meinte moviebreak.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen