Sonntag, 27. November 2022

Im Kino: Rheingold

Fatih Akin erzählt nach einem autobiographischem Buch von Giwar Hajabi (Xatar) ziemlich episch Schlüsselszenen aus dessen Leben. Die Erzählung setzt schon sehr früh an, noch vor seiner Geburt (1981) in den iranisch-syrisch-türkischen Siedlungsgebieten, wo blanker Terror herrscht und der Protagonist in einer Höhle geboren wird, während draußen Kampfhandlungen stattfinden. Es gibt hier eindringliche, auch brutale Szenen. 

Die Eltern fliehen schließlich nach Bonn, doch sie trennen sich früh. Als junger Mann und Drogenhändler muss er sich durchsetzen, nimmt Kampfsport-Unterricht und schaltet eine Gang aus. Die Drogengeschäfte zwingen ihn jedoch, sich nach Amsterdam abzusetzen. Bei den dortigen kriminellen Geschäften kommt es jedoch zu einer Panne, bei der das Kokain verloren geht. Das bringt ihm hohe Schulden ein, so dass er mit Kumpanen in Deutschland einen Goldtransport überfällt. Sie müssen fliehen, werden jedoch später ausgeliefert. 

Im Knast beschäftigt er sich kompositorisch mit der Rap-Music und kann dank Beziehungen nach außen noch dort seine erste CD herausbringen lassen. 

Ein episodenhaft daherkommender, augenzwinkernder Gangsterfilm“, meint epd-film. Das trifft es schon ganz gut. 

Normalerweise würde ich mir so eine Geschichte gar nicht unbedingt ansehen, aber Akin kann eben inszenieren und findet oft die richtigen Bilder, die hier fast ausschließlich in einem abgeschotteten, authentisch wirkenden arabisch-kurdischen Milieu spielen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen