Samstag, 4. April 2020

Filmkonserve: Sydney Pollak's „Jeremiah Johnson“

Der Regisseur, in 2008 gestorben, inszenierte diesen Film 1972. Vor 12/13 Jahren sah ich diesen Film schon einmal, hatte jetzt aber keinerlei Erinnerung an diesen Film, noch nicht einmal einen positiven Eindruck. Wie ich jetzt feststellte, ist der Film aber nicht schlecht, wenn auch vielleicht etwas aus der Zeit gefallen. Auch war man in den 1970er Jahren vielfach noch nicht so weit, Dramaturgie und Emotionen mit heutigen Stilmitteln aufzubereiten. 

Der Film fällt in die Rubrik „Eremiten- und Survival-Drama“. Herr Johnson (Robert Redford) ist ein Abenteurer, der sich – vielleicht um 1860 (?) - aufmacht, alleine in den Bergen der Rocky Mountains zu leben. Es geht also um greifbare Überlebenstechnik, vor allem sind die kalten, schneereichen Winter zu überstehen. Unser vor wenigen Tagen gestorbene Survival-Held Rüdiger Nehberg sei gegrüßt – vermutlich kannte er diesen Film. 


Der Protagonist trifft andere, zum Teil schon sehr alte, erfahrene Eremiten in den Bergen, kann von ihnen wichtige Tricks und Techniken lernen, insbesondere für die Jagd. Doch es gibt auch Indianer in den Bergen und die Beziehungen, Bräuche und Konflikte sind je nach Stamm sehr unterschiedlich. 

Als der Protagonist nach einem Überfall auf eine kleine Farm gezwungen ist, einen kleinen Jungen mitzunehmen und später in einer indianischen Zeremonie eine Indianerin zur Frau nehmen muss, siedeln sie sich irgendwo in den Bergen an, bauen eine Blockhütte. Später werden Frau und Kind von einer Gruppe Crow-Indianer, in deren Stammesgebiet er siedelt, ermordet. 

Der Protagonist verfolgt die Gruppe, nimmt Rache. Dieses Ereignis spricht sich rum und fortan werden Crow-Indianer jeweils einzeln losgeschickt, um dem Fremden aufzulauern und ihn zu töten. Der Protagonist denkt nicht daran, das Feld zu räumen, vielmehr wird es zu seinem Lebensinhalt, einen Angreifer nach dem anderen zu töten. 

Bei dem Film handelt es sich um eine sehr freie, mythologisierende Verfilmung von Lebensabschnitten des John Liver Eating Johnston, die nach wikipedia auf den um 1964 erschienenen Roman „The Mountain Man“ von Vardis Fisher sowie der Erzählung „Crow Killer“ von Raymond W. Thorp und Robert Bunker basiert.

2 Kommentare:

  1. Ich denke, den Film kenne ich nicht. Aber ähnliche Filme sicherlich.
    Rüdiger Nehberg war schon ein sehr interessanter Mensch. Jeder wird sich vermutlich an seine Wanderung durch Deutschland erinnern und wie man sich geekelt hat, wenn darüber berichtet wurde, wovon er sich ernährt hat.
    Ein Voreiter in Sachen alternative Ernährung, gibt es doch mittlerweile viele Experimente mit Nahrung aus Insekten. 🙊
    Er hat auch viele Projekte auf anderen Kontinenten angestoßen und sich dort sehr stark für Eingeborene und die Natur eingesetzt. Ein echter Menschenfreund.

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  2. Ja, obwohl ich ihn nicht so medial verfolgt habe und das meiste erst im Nachruf las.

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