Sonntag, 2. Februar 2020

Im Kino: Lindenberg! Mach dein Ding

Hermine Huntgeburth's Film erzählt von Udo Lindenbergs Kindheit in den 1950er Jahren und dem Aufstieg als Künstler von den Anfängen bis in die früheren 1970er Jahre. Herr Lindenberg bekam schon als Kind mit etwa 12 Jahren ein Schlagzeug von seinem Vater, der Klempner war, gern auch mal trank und die Vorstellung hegte, dass alle Söhne der Familie nur Klempner werden und insoweit glaubte, dass auch das Schlagzeugset als „brotlose Kunst“ nichts daran ändern würde. Aus den 1960er Jahren gibt es Rückblicke aus seiner Militärzeit in Lybien. Auch damals spielte er dort schon Schlagzeug auf diversen Festen – und das setzt sich dann fort in diversesten Bands wieder in Hamburg. Es gibt hier diverseste Szenen aus Band-WG'en, Drogen, Alkohol, erste flüchtige Sex-Beziehungen und die üblichen Querelen in der Band inklusive. Später merkt er, der auch ganz gut texten kann, dass er auch am Mikro sogar auf Deutsch ganz gut ankommen kann und er kennt einen Produzenten, der zunächst nicht überzeugt ist, dann aber live mitbekommt, dass die Konzerte zünden. 

Der Film interessierte mich vor allem wegen des Lokal- und Zeitkolorits. Ich selbst hatte nie Musik von Lindenberg, weil diese Art Rockmusik mit deutschen Texten bei mir damals eben gar nicht „in“ war (was auch der Film thematisiert). Aber sein erstes Erfolgsalbum „Alles klar auf der Andrea Doria“ (1973) habe ich damals natürlich auch mitbekommen, kam es doch immerhin auf Platz 23 der deutschen Charts, und die nächsten drei Alben erreichten sogar die Plätze 3 oder 4. Im Grunde finde ich seine Musik auch gar nicht übel. Vor allem hat er einfach sein Ding – vermutlich gegen alle Trends – durchgezogen. 

Der Film geht in Ordnung, inklusive Soundtrack. Es fehlt manchmal etwas an emotionaler Intensität, Vieles wird nur gestreift. Jan Bülow in der Rolle des Udo kann überzeugen. 

Die Regisseurin „schwelgt in den Kulissen und Kostümen, der Musik, dem wilden Leben auf St. Pauli – untermalt von der Musik der Zeit“, meint epd-film.

1 Kommentar:

  1. Auch gesehen. :-) Hat uns gut gefallen.
    Ich habe die Geschichte so verstanden, das sein Vater früher auch andere Träume hatte, die er nicht ausleben durfte, weil er Klempner werden musste.
    Und was die da alle an Alkohol in sich reingeschüttet haben .. du meine Güte!
    Bei uns war Udo damals durchaus angesagt ...
    Grüßli

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