Samstag, 11. Januar 2020

Im Kino: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Bei Caroline Link's Film nach einem 1971 veröffentlichten, autobiographisch gefärbten Jugendroman von Judith Kerr bot sich eine Verfilmung natürlich grundsätzlich an, soll der Roman doch lange Zeit ein Standardwerk für den Schulunterricht gewesen und allein in Deutschland > 1.3 Millionen mal verkauft worden sein. Mir selbst war der Roman noch nicht mal namentlich bekannt. 

Das Buch - und natürlich auch der Film - behandeln die Flüchtlingsproblematik, wobei hier die Ereignisse durch die Machtergreifung der Nazis 1933 ausgelöst werden. Die Familie, insbesondere der Vater, konnte Warnungen in seinem Umfeld rechtzeitig und richtig deuten, und der Familie gelang somit die Flucht über die Schweiz und Frankreich nach England. 

Der Film, sowieso oft aus kindlicher Perspektive erzählt, beginnt etwas rührselig in Berlin, wird aber insbesondere in der zweiten Hälfte in Paris interessanter, weil es zunehmend um Geldnot und die Bewältigung des Alltags geht - und er endet mit dem Besteigen des Schiffs nach England. 

Auf mich wirkte der Film ziemlich konventionell erzählt. Schauspielerisch am beeindruckendsten fand ich noch die Mutter (Carla Juri). Auch wenn der Film eine wichtige und im Kern deutschhistorische Thematik abhandelt und lobenswerte politische Botschaften – auch für die Gegenwart - enthält, macht dies allein aus meiner Sicht noch keinen wirklich guten Film. Man kann ihn durchaus ansehen, aber ich vermute, dass das Buch besser/interessanter sein könnte. 

Eine berührende, authentisch wirkende Geschichte über den Zusammenhalt einer Familie, die ihr Zuhause verliert und durch Europa auf der Suche nach einer neuen Heimat tingelt“, meint kino-zeit

4 Kommentare:

  1. Uns hat der Film gut gefallen.
    Den Titel kannte ich auch als Roman, hatte ihn aber nie gelesen. Das Judith Kerr da ihre eigene Geschichte (mehr oder weniger) als Jugendroman erzählt, wußte ich auch nicht.

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  2. Immerhin gehst Du noch ins Kino - sehr lobenswert!

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    1. Aber sicher. Wir (4 meiner Freundinnen und ich) haben sogar eine Kino - Whatsappgruppe, da wir regelmäßig gehen und uns so besser verabreden können. Manchmal geht auch noch mein Mann mit, aber sein Filmgeschmack ist manchmal ein anderer. ;-)

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    2. Ist ja toll! Ich habe nur eine Basketball-Whatsappgruppe und die nehmen wir wohl bald wegen Chaotik außer Betrieb, weil es bessere App-Lösungen für größere Gruppen gibt.

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