Einer meiner Spitzenfilme aus dem Kinojahr 1999. In Anlehnung an einen wegweisenden Roman von Daniel Galouye, der schon im Jahr 1964 veröffentlicht wurde (und den ich schon 1989 las) erzählt der Film von einer Firma, deren beiden Gründer mittels/im Computer eine lebende Stadt (Los Angeles 1937) geschaffen haben. In die Figuren der fiktiven Stadt kann man sich hochladen lassen und lebt dann in dieser virtuellen Welt. Doch das Projekt ist noch in Forschung und nur wenige haben diese Zutrittsmöglichkeit.
Als einer der beiden Firmengründer in der „realen Welt“ ermordet wird, gerät der andere aufgrund deutlicher Indizien in Verdacht und muss an der auch für ihn elementar wichtigen Aufklärung des Mordes arbeiten. In der fiktiven digitalen Welt trifft er die Tochter des Ermordeten. Nur wusste er bisher nicht, dass dieser eine Tochter hat.
Am Ende muss der Protagonist erkennen, dass auch er selbst in einer virtuellen Welt lebt und dass diese Erkenntnis, die auch seinen Geschäftspartner umtrieb, Grund für dessen Ermordung war. Er kann mit Hilfe der vermeintlichen Tochter seines Partners in eine andere Welt entfliehen.
Dieser Film wird mir vermutlich thematisch wie visuell immer gefallen. Auch weil er „die Ränder“ der Simulation zeigt. Man kann also die simulierte Stadt nicht verlassen. Das Thema gab es kürzlich hier im Blog auch schon beim Film „Pleasantville“ (Link), der übrigens ebenfalls 1999 ins Kino kam.
Der Roman wurde bereits 1973 von Rainer Werner Fassbinder als zweiteiliger Fernsehfilm unter dem Titel „Welt am Draht“ verfilmt.
Es gibt wikipedia-Einträge zu diesen Filmen.