Samstag, 21. Januar 2023

Im Kino: In der Nacht des 12.

Dominik Moll's Film spielt in Grenoble. Es geht um die Aufklärung des Mordes an einer jungen Frau (die nicht gelingt), die nachts auf dem Heimweg von einer Mädelsparty mit Benzin angegriffen und verbrannt wurde. 

Geschildert wird die Arbeit der Polizeiwache, die das komplette Umfeld beleuchtet und zwar viele Verdächtige (vor allem ehemalige Liebhaber) ausfindig machen und befragen kann, aber keine stichhaltigen Beweise findet. Selbst heiße Spuren verlaufen im Sand. Der mangelnde Erfolg zerrüttet die Ermittlungstruppe. 

Der Regisseur „hat einen Film noir geschaffen, der über zwei Stunden hinweg problemlos mit einer dichten Inszenierung, die nie aufgeregt oder reisserisch ist, die Spannung hält“, meint kino-zeit

Ein solider französischer Krimi, aber viel Neues kann er dem Genre aus meiner Sicht nicht abgewinnen.

Dienstag, 17. Januar 2023

Sound-Welten (01/2023)

Highlight dieser Prüfserie ist aus meiner Sicht das Album von Nautilus. Ich habe es geordert. 

Kamelot. Album: I Am the Empire – Live from the 013 (2020). Die US-amerikanische Melodic-Power-Metal-Band hat seit 1995 zwölf Studio-Alben hingelegt. Dazu kommen noch einige Live-Alben, von denen diese Doppel-CD hier das insgesamt neueste Werk ist. Kann man anhören, ist mitunter episch, stilistisch wenig innovativ und Power-Metal-Passagen sind ja generell nicht so mein Ding. Auf den Live-Alben sind häufiger mal Gast-Sängerinnen zu hören – so auch hier. Wie man dem wiki-Eintrag entnehmen kann, haben es die drei letzten Alben der Band speziell in Deutschland in die Top 20 der Charts geschafft. SHR: 40 T – 388 T. WD: 40/day. 

L'Ame Immortelle. Album: In tiefem Fall (2022). Etwa 13. Studio-Album eines österreichischen Melodic-Weltschmerz-Gothic-Duos. Im Jahr 2004 hatte ich mal zwei Alben von ihnen gekauft. Später wurden ihre Kompositionen aus meiner Sicht zu mainstreamig. Im Prinzip ist das auch heute noch so. Die Texte werden auf deutsch oder englisch gesungen. Der synth-/ rhythmusbasierte Sound ist auf dem neuen Album aber immer noch oft melodisch. SHR: 8 T – 45 T. WD: 22/day. 

Mark Lanegan Band. Album: Somebody's Knocking (2019). Von ihm habe ich vor langer Zeit schon mal zwei Alben gekauft. Er starb Anfang letzten Jahres. Dieses Album war etwa sein zwölftes Studio-Album unter „Mark Lanegan“. Als Sänger ist er auf vielen weiteren Kollaborationen zu hören. Stilistisch fällt dieses Album unter gemäßigte, etwas melancholische Rockmusik. Wirkt auf mich leider übwerwiegend etwas langweilig. SHR: 95 T – 791 T. WD: 118/day. 

Nautilus. Album: A Floating City (2022). Neuntes Album einer deutschen Progressive-Rock-Band, allerdings das erste Album, das streckenweise Gesang hat. „Viel Wohlklang, etwas proggige Beflissenheit, sehnsuchtsvoll schwelgende Gitarren, das Geschehen weich-ummantelnde Tasteninstrumente, dezent groovende Rhythmen und langer Atem“, meint musikreviews. Als musikalischen Einflüsse werden gern Pink Floyd, Tangerine Dream und Mike Oldfield genannt. Das gefällt mir gerade gut. SHR: 1 T – 5 T. WD: n.v. 

Ou. Album: One (2022). Debut-Album einer chinesischen Art-Rock-Band mit Lady am Micro. Immerhin eine bemerkenswerte Mischung zwischen brutal-treibenden und ruhig-ambienten Songs. Die Stimmlage der Sängerin ist mir allerdings zu hoch. „Wahrhaft neue und damit wirklich progressive Wege für Rock und Metal im weiteren Sinne“, meint musikreviews. SHR: 3 T – 20 T. WD: n.v. 

Pinski. Album: Sound the Alarm (2018). Debut-Album einer deutschen Rockband mit Lady am Micro. Kann man ganz gut anhören, ist rockig, aber Innovation sowie Ecken und Kanten fehlen. „Abgeklärter Mainstream Rock“, meint musikreviews. SHR: 1 T – 7 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

Montag, 16. Januar 2023

Meine Woche (KW 02/23)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, 6.000-Schritte-Regen-Spaziergang in der Kölner Südstadt, gewandert nahe der Siegmündung. 

Gesehen: im Kino „Passagiere der Nacht“, „The Banshees of Inisherin“, DVD „The Descent“, im TV Tagesschau, zwei Tatorte, Brandenburg-Krimi. 

Gelesen: in Vernor Vinge's Roman „Eine Tiefe am Himmel“, Durian Sukegawa's Roman „Kirschblüten und rote Bohnen“ beendet, im Kölner Stadtanzeiger. 

Gegessen: Kantinen-Highlight „Rinderroulade mit grünen Bohnen und Salzkartoffeln“. Kostet mittlerweile auch schon 7,90 €. 

Getrunken: Kaffee, Wasser, Tee, Kölsch (Filmhaus). 

Gehört: Musik von Grobschnitt, Hölderlin, Weltenbrand und einige Alben bei spotify geprüft. 

Gefühlt: streckenweise ganz gut. Stress mit Reiseplanung. 

Gekauft: Flugtickets Düsseldorf – Lissabon – Praia und zurück (sehr teuer). 

Gegangen: Mittelwert 8.200 steps/day (6.200 – 14.600). 

Fazit: normale Arbeitswoche mit immer noch vergleichsweise warmem Wetter zwischen 8 und 12 Grad Maximum und jeden Tag Regen in Köln.

Samstag, 14. Januar 2023

Filmkonserve: Neil Marshall's „The Descent – Abgrund des Grauens“

Diesen im Jahr 2005 entstandenen Horrorfilm sah ich schon einmal vor 14/15 Jahren. Er spielt in den Appalachen. Dort macht sich eine 6-köpfige Frauengruppe auf, eine weitgehend unerforschte Höhle zu erforschen. 

Die Tour endet in einem blutrünstigen Fiasko. Zunächst stürzt aufgrund eines kleineren Erdbebens der Gang ein, durch den die Frauen in die Höhle gekommen sind. Dann stürzt eine Frau ab und bricht sich ein Bein. Wenig später werden sie von raubtierhaften, menschenähnlichen blinden Wesen angegriffen, die auch an den Wänden und Decken der Höhle entlanglaufen können. 

Das blutig-grausige Gemetzel überleben die Frauen nicht, auch wenn sie sich wehren und einige Wesen töten können. Aber vor allem finden sie nicht rechtzeitig einen Ausgang. 

Der Film kann aus meiner Sicht als gescheiterter Survival-Trip auf ganzer Linie überzeugen und hat auch einen guten Soundtrack. 

Nur mein Beamer ist nicht mehr gut genug, um die Dunkelheit besser auszuleuchten.  

Ab 18 (empfohlen). 

Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

Im Kino: The Banshees of Inisherin

Martin McDonagh's Film spielt auf einer kleinen Insel vor West-Irlands Küste in den 1920er Jahren. 

Erzählt wird eine finstere Beziehungsgeschichte zwischen zwei Männern, die von einem Tag auf den nächsten in pure Feindschaft umschlägt, weil der eine mit dem anderen kein Wort mehr wechseln will - und sich dann hochschaukelt. 

Nein, sie schlagen sich nicht, hier gehen die beiden Protagonisten drastischer zu Werke. Die Zeitschrift Indie Kino Mag bezeichnet den Film daher auch als „existentialistisches Märchen“. 

Es gibt noch weitere Figuren in dem Film, etwa die Schwester des jüngeren Mannes, einen pubertierenden Dorftrottel, den Polizisten, den Kneipenwirt, den Pfarrer, alle tendenziell etwas verschroben. 

Insgesamt ein ziemlich guter Film vor beschaulich-karger Insel-Szenerie, aber auch harter Tobak. Es gibt aber auch viele Tierszenen, insbesondere mit Eseln und Rindern.

Ich nehme an, dass der Film weitgehend tatsächlich auf der Insel Inisheer gedreht wurde, die zu den Aran Inseln gehört und heute etwa 280 Einwohner hat (lt. wikipedia). Ein Besuch könnte lohnen, es gibt sogar eine Handvoll Unterkünfte dort.