Montag, 19. September 2022

Im Kino: Over & Out

Julia Becker's Road Movie erzählt von drei Frauen, die sich auseinander gelebt haben, dann aber nach vielen Jahren zu einer Hochzeit einer Freundin nach Italien eingeladen werden. Mit dem Auto machen sie sich auf. 

Doch eingeladen wurden sie zu einer Bestattungszeremonie. Und dort wird ihnen als letzter Wunsch noch eine Meeresbestattung an einem anderen, weiter entfernten Ort auferlegt, zu dem sie die Leiche transportieren müssen. 

Natürlich haben sie auch eine Autopanne, es gibt Ansätze amouröser Abenteuer und einige Konflikte über ihre Lebensentwürfe. 

Durchwachsene Geschichte“, meint kino-zeit. Stimmt, sie ist kurzweilig anzusehen, aber überzeugt weder schauspielerisch noch als authentische Story wirklich, wurde noch nicht einmal in Italien gedreht (sondern in Kroatien).

Donnerstag, 15. September 2022

Im Kino: Das Leben ein Tanz

Cédric Klapisch hat hier, insbesondere nach „Der Wein und der Wind“ (2017), mal wieder einen schönen Film inszeniert. 

Im Mittelpunkt steht eine junge Balletttänzerin (Marion Barbeau), die sich umorientieren muss, nachdem sie bei einer Aufführung stürzt und sich einen Sehnenriss zuzieht. Ihr wird das Angebot gemacht, bei einem Catering-Service auszuhelfen, der in der Bretagne einen Job in einem Schloss hat, in dem Räume an künstlerisch tätige Gruppen vermietet werden, die bewirtet werden müssen. 

Eine dieser Gruppen ist eine Modern Dance Company, die der langsam genesenden jungen Frau Mut macht und eine in Stil und Musik ganz andere Tanzwelt vor Augen führt. Sie steigt dort langsam ein, zunächst in der Rolle der „toten Frau“. 

Der Film punktet nicht nur mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin und außergewöhnlichen Tanzszenen, sondern auch mit ansprechenden Locations, Dialogen, zwischenmenschlicher Wärme und ihren Beziehungsgeschichten zum Physiotherapeuten, Tanzlehrer oder zum Vater. 

Trotz klassischer Wendungen eines Feel-Good-Films spürt man die Authentizität der Geschichte“, meint artechock.

Sonntag, 4. September 2022

Im Kino: Die Zeit, die wir teilen

Laurent Larivière's Film erzählt von einer älteren Frau (Isabelle Huppert) und ihrem Leben. Während sie als Verlegerin manchmal in Paris, manchmal in ihrem herrschaftlichen Haus mit altem Garten in der Provinz wohnt, schweifen ihre Gedanken immer wieder ab, auch zur ersten Liebe, einen Mann, den sie kürzlich wieder traf. 

Der Film hat auch phantastisch-bizarre Momente erotischer Natur und düstere Wahrheiten in der Gegenwart zu bieten, etwa in ihrem distanzierten Verhältnis zur Mutter. Vergangenheit und Gegenwart fließen ineinander. 

Der Film „funktioniert wie Gedanken passieren, wie das Nachdenken – über sich selbst, über sein Leben, über das, was passiert ist“, meint kino-zeit

Für die sinnlichen Momente sorgt Freya Mavor als noch junge Hauptprotagonistin.

Insgesamt ein ziemlich guter Film.

Birnbaum-Ernte

Ich musste gestern dringend auf meinem Balkon die ersten Birnen vom Baum ernten - auch wegen möglicher Absturzgefahren für etwaige Gartennutzer*innen unten.

Ca. 15 Birnen habe ich geerntet:


Etwa 33 Birnen dürften es am Baum noch sein. Ob sie alle reif werden, kann bezweifelt werden, aber so manche schon noch.



Vor 2 Jahren gab es viel weniger Birnen, aber sie waren deutlich größer.

Freitag, 2. September 2022

Im Kino: Der Gesang der Flusskrebse

Olivia Newman erzählt nach einem Bestseller-Roman von Delia Owens (2018) von einer jungen Frau, die als Außenseiterin abgelegen und nur mit dem Boot zu erreichen an der versumpften Küste North Carolinas lebt und eines Mordes beschuldigt wird. Der Film flechtet Rückblenden aus ihrer Kindheit in den 1950er Jahren ein, als ihr Familienleben noch in Ordnung war und dann aus den Fugen gerät, spielt weitgehend Ende der 1960er Jahre in den Wochen nach dem Mord mit dem folgenden Gerichtsprozess und springt dann noch mal kurz in die Gegenwart. 

Der Film „bietet nun tatsächlich sehr einnehmende Aufnahmen im Southern-Gothic-Stil, in denen das Sumpfgebiet im US-Bundesstaat North Carolina eingefangen wird. Dennoch ist alles zu hochglänzend, zu nah an einem verfilmten Coffee-Table-Book, um hier in Analogie zur Literaturkritik an Klassiker der Kinohistorie zu denken“, so kino-zeit

Besser kann ich es auch nicht ausdrücken. Der Film ist schön anzusehen, auch melancholisch, die Hauptdarstellerin (Daisy Edgar-Jones) ebenfalls schön und einnehmend, es gibt auch ein paar wenig Brutalo-Szenen und das überraschende Pointe des Films ist gelungen, aber im Ganzen ist der Film dennoch stilistisch zu mainstreamig-austauschbar geraten (wie viele andere Bestseller-Verfilmungen auch) und erzählt toxische Beziehungsgeschichten.