Sonntag, 16. Januar 2022

Bewegungsmangel?

Gefühlt bin ich zu träge und meide gerade unkomfortable Wege, gefühlt habe ich einige Kilo zugelegt und esse zu viel, und meine Kniebelastungsprobleme führe ich auf diesen Sachverhalt zurück. 

Meine Schrittzähler-App "Pedometer" von Leap sagt mir über die letzten 9 Wochen, dass ich im wöchentlichen Schnitt 6.000 Schritte täglich in jeder Woche mindestens geschafft habe. Immerhin, aber das ist eher als empfohlenes Minimum anzusehen. Hierbei entsprechen 1.000 Schritte etwa 10 Minuten Gehen. 

Wenn ich eine Wanderung am Wochenende mache, kann ich diesen Wochenschnitt je nach Länge auf über 9.000 anheben. 10.000 Schritte wären anzustreben, ein Wert, den ich in den letzten 9 Wochen als Wochenschnitt nicht erreicht habe, weil es immer "Ausfalltage" gab. 

Nebenstehendes Beispiel (Screenshot) zeigt, dass der Tag mit meiner 14.2-km-Eifel-Wanderung über 19.000 Schritte gebracht hat, aber Tage, an denen man gar nicht raus geht, wirken sich natürlich verheerend auf den Wochenschnitt aus - wie der Sonntag mit 49 Schritten. Ich bin sicher mehr gegangen, aber das Smartphone hat man in der Wohnung ja nicht immer aktiv dabei. 

Tja, ich habe auch den Eindruck, von Jahr zu Jahr kälteempfindlicher zu werden – und das ist dann natürlich hinderlich, um im Winter die notwendige Schrittzahl immer zu erreichen. Die Nicht-Rausgeh-Tage müssen auf jeden Fall wieder abgeschafft werden - und wenn ich auch nur einmal um den Block gehe. Ziel sollte allerdings sein, die 6.000 Schritte an jedem Tag zu schaffen.

Samstag, 15. Januar 2022

Im Kino: Wanda, mein Wunder

Bettina Oberli's Film spielt an einem der großen Schweizer Seen, wo die reiche Familie ein nobles Haus hat. Der teilweise gelähmte Senior des Hauses hat eine polnische Pflegekraft (Agnieszka Grochowska), die immer wieder über Monate dort ist, aber zu Hause Kinder hat, die bei ihren Eltern sind. Die Ehefrau des Seniors (Marthe Keller) beaufsichtigt das Ganze, und manchmal sind auch die Kinder der Senior*innen da und mischen sich in den Tagesablauf ein, oder es wird ein Fest gefeiert. 

Als die Pflegekraft mit viel Geld ertappt und des Diebstahls beschuldigt wird, erklären Senior und Pflegekraft das Vorkommnis zur Zufriedenheit der Tochter zwar schlüssig, aber ihre Geschichte ist erfunden - und die Pflegekraft reist dennoch empört nach Polen ab. Als sie wieder in die Schweiz kommt, ist sie schwanger und hat für die Familie eine böse Überraschung im Gepäck. 

Der Film konnte mich vor allem als Milieu-Schilderung in der ruhigeren ersten Hälfte überzeugen, denn „in feinen Nuancen wird … das Wechselverhältnis zwischen ausbeuterischer Geschäftsbeziehung und familiärer Intimität ausgelotet“, wie es epd-film beschreibt.

Donnerstag, 13. Januar 2022

Im Kino: Lamb

Valdimar Jóhannsson's auf Island spielender Film erzählt von einem jungen Ehepaar, das in der baumlosen Einöde eine Schafzucht betreibt. Mit dem Kinderwunsch klappt es nicht, aber eines Tages wird ein Schaf mit menschlichem Körper geboren, das dann als Kindersatz in die häusliche Wiege wandert. Das Mutterschaf ist nicht einverstanden und nervt blökend, so dass es von der Frau (Noomi Rapace) erschossen wird. 

Irgendwann kommt ein Verwandter zu Besuch, der sich nach anfänglicher Skepsis ebenfalls mit dem Schafskind anfreunden kann. 

Später kommt der wahre Vater. 

Der Film ist mythologisch angehauchte Phantastik, in der spröden Umsetzung mehr Arthouse als Horror. 

Die Nonchalance, mit der das Paar sogleich dazu übergeht, [das Schafsbaby] wie sein eigenes Baby aufzuziehen, folgt weniger einer glaubhaften Psychologie denn der Logik eines Traums“, stellt epd-film fest.

Montag, 10. Januar 2022

Meine Woche (KW 01/22)

Getan: gearbeitet, eingekauft, meine Internistin und eine Apotheke wegen dem noch erforderlichen digitalen Impfzertifikat besucht, im Kino gewesen. 

Gekauft: Waldläufer-Schuhe bei Schwaeppe (Mittelstr.), 80 €. Der Preis war um 30 € reduziert. Der Laden schließt nämlich demnächst. Zuvor war ich noch erstmals seit vielen Jahren bei einem Schuster, weil meine Camel-Active-Schuhe kaputt sind. Aber der sagte mir, dass die Reparatur keinen Sinn mache und riet mir, diese Schuhe im Laden zurückzugeben und auf Gewährleistung zu bestehen, wenn ich sie vor weniger als 2 Jahren gekauft habe. Im Mai letzten Jahres habe ich sie in Bonn gekauft. Bei „Karstadt“. Nun, wir werden sehen. Dunkel erinnere ich mich, schon mal bei einem Schuster gewesen zu sein. Der diagnostizierte damals auch einen Totalschaden. Update 05/25: die Rückgabe der Camel-Schuhe funktionierte; die Waldläufer-Schuhe sind inzwischen allerdings auch schon längst hinüber, hatten Probleme mit einer rissigen Sohle.

Gesehen: im Kino „Annette“, „Die Königin des Nordens“, im TV: mitunter etwas zum Tagesgeschehen, einen Film über Grizzly's in Alaska und einen Tatort. 

Gedacht: ein Bier trinken gehen müsste man auch mal wieder. 

Gegangen: 8.300 steps/day (Mittelwert).

Gehört: Musik von Neurosis, Nick Cave & The Bad Seeds, Nightwish, Santana, Satellite, Sator Absentia, sowie einige Alben bei spotify geprüft. 

Gelesen: in S.A. Chakraborty's Roman „Die Stadt aus Messing“, in Kölner Stadtanzeiger und Greenpeace Magazin. 

Gegessen: Standard-Kost. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangen- und Grapefruitsaft. 

Gefühlt: gesundheitlich noch ganz passabel. 

Fazit: eine 5-Tage-Arbeitswoche mit Winterschlaf-Atmosphäre.

Sonntag, 9. Januar 2022

Im Kino: Annette

Normalerweise sehe ich mir keine Filme an, in denen gesungen wird. Deshalb dauerte es jetzt auch, bevor ich mich entschließen konnte, den Film doch noch anzuschauen. Denn immerhin ist Leos Carax' ein französischer Regisseur, der mit „Die Liebenden von Pont-Neuf“ (1991) schon einen sehenswerten Film inszeniert hat - und sein Musical-Film hat die Goldene Palme gewonnen. 

Der Film ist auch besser als ich vermutet hatte, visuell und akustisch schlichtweg ungewöhnlich, leicht gothic. Die Musik kommt von den „Sparks“. Ich sollte mir mal Alben von denen anhören. 

Erzählt wird eine Geschichte um um ein Künstlerpaar. Liebe, Eifersucht und Mord sind die Stationen. Später geht es um die kommenzielle Ausbeutung des Kindes, das das Gesangstalent der Mutter geerbt hat. 

Der Tiefgang der Story ist nicht besonders hoch, wesentlich interessanter ist jedoch, wie die Geschichte singend erzählt wird, und es gibt so einige Besonderheiten, beispielsweise das Kind, das zunächst nur eine beschädigte Puppe und erst am Ende zu einem „echten“ Mädchen wird. Auch taucht die Mutter nach ihrem Tod gelegentlich als eine Art Meeresnixe im Film auf. 

Eine betörend-verstörende Film-Oper, wie man sie noch nie gesehen hat“, meint artechock. Wenn man die Musik nicht mag, sollte man aber vermutlich Abstand halten. Ich selbst fand den Film ansprechend.