Mascha Schilinski's Film erzählt aus der Sicht junger Mädchen und Frauen verschiedener Generationen vom Leben auf einem Vierkanthof in der Altmark, etwa in den Jahren 1910, 1940, 1980 und heute.
Der Film ist nach dem Kölner Kritikerspiegel eindeutig der herausragende Film des Kinomonats September. Und er wird ins Rennen um den Auslands-Oscar 2026 geschickt (aber wohl kaum gewinnen).
Es ist ein düster-ghostiges, auch sperriges, aber intensives Werk geworden, das sich zentral um das sexuelle Erwachen, Phantasiewelten von Kindern und die Frauenrollen auf einem bäuerlichen Hof in über 100 Jahren Zeitgeschichte dreht.
Der Film arbeitet mit knackenden Dielen, Kerzen und Gaslichtern, alten Portrait-Aufnahmen sowie verschwimmenden Filmaufnahmen und verschwimmenden Zeitebenen. Es gibt bizarr-archaisch anmutende Riten und Ereignisse um Tod, Krankheit und Religion zu sehen, und ich hatte immer das Gefühl, dass in Kürze etwas Schlimmes passiert.
Aber der Film hat sicher auch herausragende junge Schauspielerinnen und authentische Requisiten zu bieten, auch authentische Sprache, so dass es deutsche Untertitel gibt.
„Ein schleichender Horrorfilm im Heuboden, oft illuminiert von einem trügerisch traumhaften Licht. Doch jede Diele knarzt verräterisch und führt nur zu einem Abgrund verschlingender Finsternis“, meint dasfilmfeuilleton. Naja, so ungefähr. Ab 16, nix für Kinder.
Wer hier eine chronologisch erzählte Familien- oder Hofgeschichte erwartet, dürfte den falschen Film ausgesucht haben. Hier werden nur Splitter geliefert, die oft wie alte Echtzeit-Kindheitserinnerungen wirken.
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