Maura Delpero's Film spielt um 1945 in einem norditalienischen Alpendorf, meist im Winter. Erwartungsgemäß bekommt man auch hier Bilder aus der Landwirtschaft geboten, allerdings häufig nur als Kleintier-Szenerie mit Hühnern, Schafen, Esel, denn im Mittelpunkt steht der Haushalt des Dorflehrers mit Frau, Oma, sieben oder acht Kindern, zumeist Töchtern.
Auch wenn der Dorflehrer zu den hierarchisch höchstangesehenen Personen der Dorfgemeinde gehörte, kann man sich die Beengtheit des Lebens im Haus, die Armut damals und die Religiosität heute kaum noch vorstellen. Die Kinder/Töchter, die zu mehreren in einem Bett schlafen und ihre Gespräche gehören zum Interessantesten im Film, der Religionskram weniger.
Gleichwohl wird auch „Luxus“ gezeigt, etwa die wenigen Schallplatten, zu denen sich der Lehrer gelegentlich einen Neuzugang leistet, auch wenn es dann weniger Kartoffeln auf den Teller gibt.
In der Rahmenhandlung werden zwei Deserteure im Dorf aufgenommen und versteckt, von denen einer eine Tochter des Lehrers schwängert, sie dann beide heiraten müssen und der Deserteur, später in seiner Heimat in Sizilien zu Besuch, dort erschossen wird. Die Tochter hat nunmehr keine Zukunft mehr, muss ins Kloster.
„Solch eine abgeschlossene, wie konserviert wirkende Gemeinschaft befindet sich am Rand der Zivilisation“, konstatiert kino-zeit.
Der Film kommt ohne Gewalt aus, wirkt aber meist freudlos-sperrig.
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