Cédric Klapisch gehört zu meinen Lieblingsregisseuren. Er machte so schöne Filme wie „Und jeder sucht sein Kätzchen“ (1996), „Der Wein und der Wind“ (2017) sowie „Das Leben ein Tanz“ (2022). Auch sein neuer Film könnte für mich ein Aspirant für meine Film-Jahresbestenliste sein.
Der Film hat als Ausgangspunkt eine Erbengemeinschaft, die weder voneinander viel weiß, noch von der Existenz einer gemeinsamen Vorfahrin wusste. Und auch das Haus in der Normandie, das seit den 1940er Jahre verschlossen dem Zerfall entgegendämmert und abgerissen werden soll, um einem Bauprojekt zu weichen, war ihnen völlig unbekannt.
Sie bestimmen eine Delegation von 2 Frauen und 2 Männern, um den Ort in Augenschein zu nehmen und treffen auf eine Hausruine mit Inventar, darunter ein ganzes Zimmer mit Bildern und Fotographien zur Familiengeschichte an den Wänden, aber auch alten Briefen. Im Laufe des Films tauchen sie ein in die Vergangenheit, lassen auch ein impressionistisches Gemälde sachverständig untersuchen.
Und der Film taucht ebenfalls visuell in die Vergangenheit ein, erzählt von der Frau (Suzanne Lindon), die 130 Jahre früher mit ihrer Großmutter dort lebte und 1895 aufbricht, um in Paris ihre Mutter zu suchen und einige Zeit später (Monate/Jahre?) mit dem Claude-Monet-Gemälde zurückkehrt.
Es gibt also zwei Erzählstränge, die in wechselnden Montagen verflochten werden; auch visionäre Ereignisse unter dem Einfluss einer halluzinogenen Droge, die die Protagonist*innen der Erbengemeinschaft an einem Abend einnehmen, werden gezeigt.
Indem der Regisseur „eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit schlägt und das Publikum erkennen lässt, wie die Menschen von früher die städtische Kultur erlebten und vermehrten, ähnelt Klapischs Film „Midnight in Paris“ von Woody Allen“, meint kino-zeit.
Eine sehr schöne Geschichte. Das Kino war auch gut besucht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen