Donnerstag, 29. Mai 2025

Sound-Welten (05/2025)

Gewinner dieser Prüfrunde ist aus meiner Sicht wahrscheinlich das neue Midas-Fall-Album. 

Midas Fall. Alben: Evaporate (2018) // Cold Waves Devide Us (2024). Viertes und fünftes Album einer britischen Post-Rock-Band mit Lady am Micro. „Mit ihrem nunmehr bereits fünften Studio-Album gelingt ihnen dieser Spagat zwischen Laut und Leise genauso wie Wall-Of-Sounds-Bombast und zerbrechlich wirkender Akustik mit Bravour“, meint musikreviews. Ihr neuestes Album dürfte das beste sein, denn die älteren Alben habe ich früher schon mal geprüft und verworfen. Es gefällt mir ganz gut, aber die stilistische Bandbreite der Songs ist aus meiner Sicht etwas schwach. Das neue Album ist einen Tick härter als der Vorgänger. SHR: 11 T – 47 T // 8 T – 26 T. WD: n.v. 

Nautilus. Album: When Time is Just a Word (2024). Neuntes Album der deutschen „Jules-Verne-Progressive-Rock-Band“. Von dieser Band habe ich vor ein/zwei Jahren ein Album gekauft. Auf dem neuen Album dominieren romantisch-melancholische, floydige Synthi-Sounds und -Rhythmen sowie Gilmour- und Oldfield-Gitarren. Voice, hier in erzählerischer Form, ist eher selten zu hören. „Progressive- und Art-Rock mit großem Wohlfühlfaktor“, meint musikreviews. Mir ist es diesmal oft einen Tick zu glatt oder kitschig komponiert, aber insbesondere der sich hochschaukelnde 12-min-Longtrack „Travellers without Time“ kann mich überzeugen. SHR: 2 T – 21 T. WD: n.v. 

Opeth. Album: Damnation (2003) // The Last Will and Testament (2024). Ein alter Klassiker und damals siebtes Album einer schwedischen Metal- und Progressive-Rock-Band; doch die Band konnte erst ab ihrem nächsten Album erste Erfolge in den Charts verzeichnen. Ungeachtet dessen wird bereits in 2003 meist gefälliger, leicht verspielter und melodischer Progressive Rock geliefert. Kann man anhören. Auf ihrem nunmehr neuestem 14. Studio-Album finde ich sie nicht besser. Es gibt Growls in stilistisch wüsteren Passagen der Songs und auch stilistisch vertracktere Passagen. Überzeugender finde ich die ruhigen Passagen. Erfolgreich sind sie immer noch. SHR: 3.701 T – 32.376 T // 1.105 T – 2.589 T. WD: 81/day. 

Palle Mikkelborg, Jakob Bro, Marilyn Mazur. Album: Strands. Live at the Danish Radio Concert Hall (2023). Wie im Jazz üblich, sind viele Werke wechselnde Kooperationen. Es gibt viele Werke, auf denen der dänische Posaunist im Cover genannt wird. Spotify kennt unter „Palle Mikkelborg“ 15 Alben. Diesem Album präsentiert sphärischen, nordischen Jazz. Kann man anhören. SHR: 17 T – 42 T. WD: 2/day. 

Roods & Reeds. Album: Who Would Have Thought (2024). Zweites Album einer deutschen Folk-Rock-Band mit Lady am Micro. „Überwiegend präsentieren sich die Lieder in recht ruhigem Fahrwasser, viele Balladen, die mit melancholischem Ausdruck punkten können, und wie bereits angeführt, ist das Besondere an den Songs, dass die Streichinstrumente das gewisse Etwas hervorheben“, sagt rocktimes.info. Kann man anhören, insbesondere auch, weil die Instrumentierung etwas knarrig daherkommt, aber es fehlt an Highlights. SHR: 1 T. WD: n.v. 

Soen. Alben: Imperial (2021) // Memorial (2023). Fünftes und siebtes Studio-Album einer multinational besetzten Rock- und Metalband, die pathetisch-melodische Sounds produziert, aber in ihren meist kürzeren Songs auch Blast Beats als auch manchmal ruhige und/oder elegische Passagen kennt. Das Album „Imperial“ sehe ich als mindestens gleichwertig an, ist vielleicht einen Tick härter und melancholischer. Stilistisch nicht so meine Richtung, ist die Band aber ziemlich erfolgreich. SHR: 1.278 T – 6.022 T // 516 T – 2.479 T. WD: 25/day. 

Tetrao Urogallus. Album: Gulo Gulo (2023). Zweites Album einer deutschen Instrumental-Band. „Saxophon und Trompete bringen eine gehörige Portion Jazz ins rockige Spiel“ ist auf den babyblauen Seiten nachzulesen. Auch doomig, wirkt auf mich wie „aus der Zeit gefallen“. SHR: 1 T – 2 T. WD: n.v. 

Vibravoid. Album: We Cannot Awake (2024). Seit ihrem ersten Album im Jahr 2000 ziehen sie stur ihr Neo-Kraut-/Neo-Psychedelic-Rock-Ding durch. Selten finde ich eine stilistische Beschreibung des Stils so treffend eindeutig wie bei ihnen. Dies ist etwa das 20. Studio-Album der deutschen Band. Ich kenne da wenig von. Aus meiner Sicht gibt es Schwächen bei den Voices, in der stilistischen Bandbreite und bei der Melodik/Emotionalität der Songs. Dieses Album wirkt auf mich jedenfalls „anstrengend“. SHR: 2 T – 6 T. WD: 7/day. 

Warlung. Album: Vulture's Paradise (2022). Viertes Album einer US-amerikanischen Heavy-/Psych-Rock-Band. „Tonnenschwere, tief im Psychedelischen verwurzelten Heavy- und Stoner Rock-Sounds“, sagt powermetal. Und stimmt schon, die harmonischen Gesänge können (manchmal) punkten. Aber viel zu hart für meinen heutigen Geschmack. SHR: 4 T – 43 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines letzten Zugriffs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen