Constanze Klaue's Film in Adaption von Lukas Rietzschels gleichnamigen und in 2018 erschienenen Roman über das Aufwachsen zweier Brüder in der ostdeutschen Provinz handelt von ziemlich dysfunktionalen Verhältnissen und Strukturen, ohne dass dieser Film viel mit Gewalt zu tun hätte. Schlechte oder keine Jobs, Perspektivlosigkeit und Verwahrlosung sind hier eher inhaltlich bestimmend in diesem Film, der etwa zwischen 2006 und 2015 spielen soll.
Die Familie kommt eher schlecht zurecht, die Mutter ist als Krankenschwester zumeist überarbeitet und der Vater bekommt handwerklich auch nur wenig auf die Reihe, verfällt langsam dem Suff, während das neue Haus und das alte Auto ziemlich marode sind.
Frust wird von den Kindern und Jugendlichen dann meist in Vandalismus umgesetzt, wozu auch falsche Freunde und rechtsorientierte Parolen und Aktionen gehören.
Der Film hat eine ziemlich deprimierende Ausstrahlung und wird es daher wohl auch nicht in meine Jahresbestenliste schaffen. Jede diskutierte und auch gelebte gesellschaftliche Strömung im Westen scheint in der Lebenswelt im Osten kein bisschen angekommen zu sein. Es erscheint mir ein wenig zu plakativ, vielleicht ist der Unterscheid zwischen Großstadt und Provinz größer als zwischen Ost und West.
Der Film „wirkt in hohem Maße realistisch. Nicht eine durchgehende, sich zuspitzende Handlung steht im Vordergrund, sondern episodenhafte Alltagsbeobachtung“, resümiert epd-film.
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