Ob es notwendig war, „Nosferatu“ werktreu neu zu verfilmen, erscheint mir unsicher nach Werner Herzogs Murnau-Adaption von 1979 und Francis Ford Coppola's Dracula-Film von 1992. Vermutlich dachte der Regisseur, es besser zu können.
Werner Herzog's Film habe ich vor gut zwei Jahren erneut gesehen (Bericht), bei Francis Ford Coppola's Film ist es viel länger her.
Ich sage mal, Robert Eggers' neuer Nosferatu-Film ist sexualisiert-animalischer, exorzistischer und grausiger als diese beiden Vorgänger-Filme. Und die Ton-Spur ist mit Sicherheit auch bedrohlicher. Ob es der bessere Film ist, dürfte Geschmacksache sein. Werner Herzogs Film hatte aus meiner Sicht mehr Gothic-Feeling in den Requisiten. Massenhaft Ratten und Pest-Szenen kommen in beiden Filmen nicht zu kurz.
Bei artechock ist nachzulesen, dass „die finale Begegnung zwischen Ellen und dem Vampir keine erotische Todessehnsucht [ist], sondern ein brutaler, abstoßender, fleischlicher Akt; der Tod ist hier keine romantisierte Erlösung, sondern ein entmystifiertes Ereignis“. Am Ende des Films sieht man ein Skelett (den Vampir), das eine nackte tote Frau umschlingt.
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