Freitag, 6. Dezember 2024

Filmkonserve: Uli Edel's Kultfilm „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“

Das ist einer der wenigen Filme, die ich in den 1980er Jahren direkt im Kino gesehen habe. Entnommen aus wikipedia, entstand der Film (1981) nach dem Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das mit Hilfe von Christiane F. nach Tonbandprotokollen und Recherchen von Kai Hermann und Horst Rieck 1978 veröffentlicht wurde. 

Der Film handelt von Kindern und Jugendlichen, von Heroin und anderen Drogen, Drogen- und Geldbeschaffung, verwahrlosten Wohnungen, Prostitution, den Goldenen Schuss oder die Überdosis, Entzugssymptomen und der Stricherszene am Berliner Bahnhof. 

AIDS spielte damals noch keine Rolle, auch wenn es AIDS schon gab. Aber den Begriff, die Beschreibung der Krankheitssymptomatik sowie die erste Diagnose in Deutschland gibt es erst seit 1982 (ebenfalls nachzulesen bei wikipedia). 

Der Film punktet mit einer sehr authentisch wirkenden Milieu- und Suchtzeichnung, düsteren und oft verregneten Orten und insbesondere natürlich mit der authentisch aufspielenden Hauptdarstellerin Natja Brunckhorst in der Rolle eines 13/14-jährigen Mädchens, das im Umfeld nächtlicher, der Mutter verheimlichter Besuche einer Kneipen-/Kino-Diskothek in die Szene hineingezogen wird, da sie sich einsam und ausgeschlossen fühlt, umgeben von Bekannten und Freund*innen, die süchtig sind und sie als cleanes Mädchen nicht mehr wirklich wahrnehmen. 

Wirklich ein deutscher Kultfilm, und mittlerweile längst ein Zeitdokument, auch wegen der David-Bowie-Szenen. Ich weiß nicht, ob er trotz einiger drastischer Szenen abschreckend wirkt; dafür entwickelt er vielleicht zu viel Empathie. 

Ich weiß auch nicht, ob sich am Drogenproblem etwas signifikant in positiver Richtung geändert hat. Wenn ich mir so die Situation an einigen Kölner U-Bahn-Orten ansehe, an denen man häufiger sehen kann, wie Drogen gespritzt werden, vermute ich eher nicht.

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