Von Ken Loach habe ich schon so viele Filme gesehen, aber die wirklich guten Filme liegen aus meiner Sicht auch schon über 10 Jahre zurück. Auch dieser neue Film steht in dieser Hinsicht auf der Kippe - und man munkelt, es könnte altersbedingt sein letzter Film sein.
Erzählt wird eine Integrationsgeschichte syrischer Flüchtlinge in einer britischen, ehemaligen Bergarbeiterstadt. Doch die Minen sind dicht, und die Menschen befürchten ihren sozialen Abstieg, der durch die Flüchtlinge noch beschleunigt würde.„The Old Oak“ ist ein alter Pub, der hier im Mittelpunkt der Geschichte steht. Hier gibt es noch ein paar uralte Stammgäste, aber der Pub befindet sich im Niedergang. Und die Stammgäste wettern gegen die Flüchtlinge und sind schon bei deren Ankunft per Bus in einen Konflikt mit diesen verwickelt.
Doch der Wirt ist freundlich und „repariert“ die Situation. Er ist auch weiterhin freundlich und hilfsbereit zum Ärger der Stammtischrunde, und die Lage spitzt sich zu, als er einen größeren, stillgelegten Saal für ein gemeinsames Essen mit den Flüchtlingen herrichten lässt.
Der Regisseur hat immer noch ein gutes Gespür für die Auswahl der Schauspieler*innen und die Inszenierung authentisch wirkender Situationen. Es ist auch nicht eindeutig ein Feel-Good-Movie geworden. Gleichwohl sind hier nur einige Städter „die Bösen“, und es fragt sich daher, ob der Wille des Regisseurs, Willkommenskultur, Hilfe und Integrationsfähigkeit zu zeigen, nicht zu sehr im Vordergrund steht.
„... eine zu jeder Zeit nüchterne und unaufgeregte Inszenierung, die schon fast einen dokumentarischen Touch aufweist. In der Gesamtheit appelliert Loach mit dieser Unmittelbarkeit und filmischen Nähe noch deutlicher an Menschlichkeit und die Taten des Einzelnen“, sagt kino-zeit.
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