Mia Hansen-Løve, die bereits den schönen Film „Alles was kommt“ (2016) inszenierte, erzählt in ihrem in Paris spielenden Film von einer Frau (Léa Seydoux) und ihrer Tochter und ihrem Leben. Sie ist als Synchron-Dolmetscherin tätig, hat ein ausgewachsenes Problem mit ihrem zunehmend senilen Vater und nebenbei noch eine Liebesbeziehung zu einem verheiratetem Astrochemiker.
Der Vater muss in eine Seniorenheim, die Wohnung – voll mit Büchern – aufgelöst werden. Der Film pendelt zwischen den zwei Wohnungen des Vaters und der Frau, ihrem Arbeitsplatz, Spaziergängen mit Freund und Tochter und diversen Seniorenheimen, in denen der Vater zunächst immer nur zeitweise bleiben kann.
In der Realisierung ist es ein typisch unaufgeregter sozialrealistischer französischer Film frei von jeder Künstlichkeit – wie aus dem Leben gegriffen.
„Hansen-Love braucht keine Establishing Shots für ihre Szenen, weil sie gar nicht anders kann, als das Leben, das sie beguckt, als bereits etabliertes zu denken, das weiterläuft, immer weiterläuft. Keine Figur, in der das Drama ablaufender Lebenszeit nicht schon eingerechnet wäre“, meint critic.
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