Donnerstag, 4. August 2022

Im Kino: Everything Will Change

Marten Persiel's Film ist eine Mischung aus SF und Doku. Hier stößt eine kleine Gruppe junger Leute im Jahr 2053 auf ein Bild einer Giraffe und später – nach Recherchen alter physischer Film-Dokumente auch noch auf einen Film von ihnen. Da sie im Netz nichts über Giraffen finden, machen sie sich auf Basis einer Zeichnung mit dem Auto auf in die Umgebung, um eine Arche zu finden. Sie finden den bunkerähnlichen Komplex tatsächlich, werden eingelassen und können dort auf zahlreiche, digitalisierte Dokumente zugreifen, die ihnen die historischen Warnungen vor dem Artensterben und dessen Ausmaß zeigen. 

Aus dieser Geschichte hätte man einen tollen Thriller machen können, wenn Wille und Geld vorhanden gewesen wären. Der Film funktioniert jedoch nur als Mahnung dahingehend, dass die Menschheit auf ihren Untergang zusteuert – und (fast) alle es frühzeitig gewusst haben. Als Science Fiction oder Dystopie funktioniert er eher nicht – und ist neben einigen bedeutsamen Logiklöchern zu didaktisch in Szene gesetzt. Die Zukunft des Jahres 2053 wird in Falschfarben der Vegetation gezeigt. 

Dass die drei Protagonisten voller Leidenschaft Langspielplatten hören, wie selbstverständlich einen schon für heutige Maßstäbe alten Mercedes fahren, gleichzeitig aber noch nie eine Giraffe gesehen haben, ist schlicht unglaubwürdig“, meint beispielsweise epd-film

Ich lasse das mal so dahingestellt. Viel unglaubwürdiger finde ich jedoch, dass sie einfach so zu einer Arche fahren können, sogar eingelassen werden und dort die Wahrheit über das Artensterben erfahren.

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