Donnerstag, 28. Juli 2022

Im Kino: Die Ruhelosen

Das Familienportrait des belgischen Regisseurs Joachim Lafosse spielt in Süd-Frankreich und behandelt zentral das Psyche-Thema „bipolare Störung“. Die Frau ist Möbelrestaurateurin, der Mann Maler. Und er hat das psychische Problem. 

Geschildert wird, wie der Mann in manische Arbeitsphasen in seinem Atelier verfällt, häufig nur wenige Stunden oder nachts gar nicht mehr schläft, um sein Werk voranzubringen. Das führt zu Streit in der Familie, denn die Frau weiß, dass sich sein manischer Zustand bis zum Zusammenbruch verschlimmern wird, wenn er nicht seine Tabletten nimmt. Genau dies ist jedoch das Problem, der Mann meint alles im Griff zu haben, fühlt sich im nicht ruhiggestellten Zustand „lebendiger“, will keine Tabletten nehmen. Er wird jedoch egozentrischer und risikobereiter (beispielsweise beim Autofahren), verfolgt nur noch eigene Interessen, ohne überhaupt zu merken, dass er in seinem sozialen Umfeld aneckt und zunehmend aufbrausend reagiert. 

Das Kammerspiel um die kleinste Einheit menschlichen Zusammenlebens stellt in weiten Teilen nicht das Phänomen der psychischen Krankheit in den Mittelpunkt. Sondern die Belastbarkeit der Liebe zwischen allen Teilen des Dreiecks“, meint kino-zeit

Ich denke, die möglichen Symptome werden im Film anschaulich beschrieben (musste selbst aber erst mal bei wiki nachlesen, wie die Krankheit beschrieben ist). Es ist jedenfalls lobenswert, dass der Film sich eines neuen Themas annimmt (und nicht schon wieder die mittlerweile weitgehend auserzählte Alzheimer-Thematik aufgreift). Das Ende des Films ist etwas abrupt.

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