Samstag, 25. Dezember 2021

Sound-Welten (10/2021)

Ich habe bei spotify wieder einige Alben geprüft. Am überzeugendsten fand ich das Album von The Dream Syndicate. 

Agnes Obel. Album: Myopia (2020). Von der dänischen, in Berlin lebenden Interpretin habe ich schon zwei Alben in den letzten Jahren gekauft. Dies ist ihr viertes Album. Sie macht immer noch verträumte ruhige Stücke, die aber eventuell einen Tick weniger melancholisch und dafür poppiger geworden sind. Electronik-Sounds spielen auch immer noch eine große Rolle. Heute ist sie ein Star, aber ich selbst werde bei diesem Album mal aussetzen. SHR: 904 T – 9.958 T. WD: 73/day. 

Brother Grimm. Album: On Flatland On Sand (2019). Drittes Album eines Berliner Musikers. „Erneut eine dunkle, bisweilen bedrohlich wirkende und dissonante Angelegenheit“, meint der terrorverlag. Mal rockig, schroff, mal ambientartig minimalistisch ist der Sound. Eine gewisse stilistische Nähe zu Nick Cave wird der Musik nachgesagt. Leider überzeugen mich die Gesangslinien nicht so wirklich, und die Songs sind auch nicht alle spannend. Deutscher Underground. SHR: 1 – 2 T. WD: n.v. 

Circuit Des Yeux. Album: Io (2021). Siebtes Album einer US-amerikanischen Avantgarde-Artistin. Aus meiner Sicht ist es – stilistisch oft operettenhaft/ theatralisch angelegt und mit exaltiertem Gesang – mitunter schon anstrengend. Eine „Art dystopischer Indie-Space-Opera“, meint musikreviews. Sie erinnert mich mitunter an Jarboe oder Catherine Ribeiro. Auf ihrem Album „Reaching For Indigo“ (2017) wirkte sie noch nicht ganz so „pandemiegeschädigt“, aber auch das ist Underground. SHR: 13 – 220 T. WD: n.v. 

The Dream Syndicate. Album: The Universe Inside (2020). Etwa neuntes Album einer US-amerikanischen Alternative-Rock-Band. In den 1980er Jahren kaufte ich ihr Debut-Album (1982). Die Band hatte später eine fast 30-jährige Auszeit, doch seit 2017 sind – in geänderter Besetzung - wieder drei Alben erschienen. Anders als auf dem vergleichsweise gemäßigtem Vorgänger-Album „These Times“ (2019) mit seinen kurzen Songs ist ihr Stil auf dem neuesten Werk sehr improvisationslastig in nur wenigen, meist 10 – 20-minütigen hypnotischen, u.a. auch saxophongeprägten Songs. Ich glaube, ich sollte mir das neue Album zulegen, wenn es noch greifbar ist; hier kann man stoisch wegträumen. SHR: 25 T – 180 T. WD: 3/day. 

Eluveitie. Album: Ategnatos (2019). Achtes Album einer Folk-Metal-Band aus der Schweiz mit Lady/Man am Micro. Ruppiger Stil mit epischen und trashigen Passagen, gutturaler Gesang des Beast, lieblicher der Lady. Heute sehr bekannt, aber das Album bringt aus meiner Sicht nichts Neues. Diese Band war mir immer schon zu „wüst“. SHR: 597 T – 8.168 T. WD: 95/day. 

FEE. Alben: Rezeptfrei (1982), SchizoFEEnie (1983). News from the Past. FEE war eine Band der Neuen Deutschen Welle (NDW), die vier Alben zwischen 1981 und 1985 herausbrachte. Mit Lady/Man am Micro schufen sie melodische, moderat-rockige geradlinige Songs, natürlich mit deutschen Texten. Der Sound ist manchmal ein wohltuender Kontrast zu anderen Sachen, einfach weil die NDW schon einen eigenen Stil hatte. Damals stand ich allerdings auf härtere Vertreter der NDW. Die Alben wurden im letzten Jahr wieder veröffentlicht. SHR: 1 T – 4 T. WD: 63/day. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

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