Samstag, 7. Dezember 2019

Sound-Welten (11/2019)

Ich habe bei spotify mal wieder einige Alben geprüft. Das Album von Nick Cave & The Bad Seeds gefiel mir am besten.  

Magma. Album: Zess – Le Jour Du Néant (2019). 15. Studio-Album dieser uralten französischen Band (Debut-Album: 1970), die als Begründerin des Zeuhl gilt, einem Subgenre des Progressive Rock. Die Anfänge von „Zess“ liegen in den 1970er Jahren, doch gab es bisher nur Live-Fassungen. Die Studio-Fassung ist pompös aufgepeppt, spielt dort doch auch das The City Of Prague Philharmonic Orchestra und ein Magma-Chor mit. Die Musik, eigentlich ist es hier nur eine 37-minütige Song-Suite, sage ich mal so, kann in jedem Fall phasenweise „anstrengend“ sein. Deshalb werde ich mir das Album voraussichtlich auch nicht zulegen, habe ich doch schon ein paar andere Magma-Alben, die phasenweise auch „anstrengend“ sein können. SHR: 20 T. WD: 27/day.  

Nick Cave & The Bad Seeds. Album: Ghosteen (2019). Wenn ich so bedenke, dass ich 1984 das erste Album dieser australischen Postpunk- und Alternative-Rock-Band kaufte, kann ich nur sagen, „Talent wurde erkannt“. Wirklich in die große Liga stieg die Band dann mit „Murder Ballads“ (1996) auf und war längst stilistisch „zahmer“ geworden. Ich habe keineswegs alle Platten gekauft, auch das vorangegangene Album aus 2016 nicht, aber das neue Album ist wohl wieder ein Kaufkandidat, ist es doch ein Doppelalbum, das auch zwei 12- bzw. 14-minütige Songs enthält und oft schön melancholisch, allerdings aus meiner Sicht mitunter auch kitschig (Chöre!), rüber kommt. Von Rockmusik im engeren Sinne hört man nicht mehr viel. SHR: 880 T – 2.252 T. WD: 164/day.  

Phideaux. Album: Infernal (2018). Neuntes Album einer US-amerikanischen Progressive-Rock-Band mit m/f-vocals. Ich kenne die Band zwar seit Längerem, aber nicht so gut, da das Hineinhören ins Werk oder die Albumbeschaffung zeitweise schwierig war/ist. Das neue (Doppel-)Album entstand jetzt nach einer längeren, 7-jährigen Pause. Mir persönlich ist es stilistisch insgesamt zu „luftig-optimistisch“, es gibt aber einzelne schöne, folkig-balladeske Ausnahmen wie z.B. „Eternal“. SHR: 1 T – 5 T. WD: 2/day.  

Rodrigo Y Gabriela. Album: Mettavolution (2019). Etwa siebtes Album eines mexikanischen Gitarren-Duos (m/f), wobei die Gitarren auch als Percussion-Instrumente eingesetzt werden. Sie machen Akustik-Alben und sind damit ziemlich erfolgreich. Das Besondere an ihrem neuen Album ist ihre 19-minütige Version des Pink-Floyd-Klassikers „Echoes“. Das kann man schon mal anhören. SHR: 321 T – 937 T. WD: 19/day.  

Swans. Album: The Glowing Man (2016). Etwa 14. Studio-Album der seit 1983 aktiven US-amerikanischen Band. Es ist ein monumentales Werk mit knapp 2 Stunden Laufzeit und Songs, von denen drei die 20-Minuten-Marke knacken. In Deutschland kam das Werk vergleichsweise gut an, kam es doch Platz 29 der Charts. Düster-hypnotische, schamanistisch-repetitive Klänge mit gelegentlichen stoischen Gewalt-Exzessen dominieren. Swans, das kann nach wie vor schon mal anstrengend sein. Ich habe schon eine Swans-Doppel-CD aus früheren Tagen, das reicht möglicherweise, zumal dort noch Jarboe zum Micro griff. Anspieltipp: „Cloud of Unknowing“. SHR: 219 T – 483 T. WD: 54/day.  

Tarja. Album: In The Raw (2019). Fünftes Solo-Studio-Album der ehemaligen finnischen Nightwish-Sängerin, die weiterhin auch solo opulentem symphonischen Metal frönt. Im Grunde brauche ich mir Tarja-Platten gar nicht mehr anzuhören, da sie mir noch nie wirklich gefallen haben. In Deutschland ist sie aber nach wie vor ziemlich bekannt und erfolgreich, schaffte es das Album doch immerhin noch auf Platz 15 der Charts. Auf diesem Album hat sie auch einige Gastsänger_innen engagiert, und es kann auch schon mal richtig kitschig werden, allerdings manchmal auch recht schroff. Anspieltipp: „Spirits of the Sea“. SHR: 94 T – 689 T. WD: 263/day.  

Within Temptation. Album: Resist (2019). Diese niederländische, femal-fronted Symphonic-Metal-Band ist stilistisch in derselben Schublade wie Tarja angesiedelt. Mit ihrem siebtem Studio-Album schafften sie es erstmals auf Platz 1 der deutschen Charts. Dennoch, besser als Tarja finde ich sie auch nicht, da mir die Songs zu geradlinig und oft zu aufdringlich sind und sich meist in der langweiligen 4-5-Minuten-Spanne bewegen. SHR: 221 T – 20.272 T. WD: 207/day.  

Yasi Hofer. Album: Freedom (2019). Viertes Studio-Album einer deutschen Gitarren-Rock-Lady. Also, man bekommt hier auf dem Album gitarrenlastige Rockmusik geboten. Aber sie singt auch. SHR: 1 T. WD: 25/day.  

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs. 

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