Freitag, 22. November 2024

Filmkonserve: Jean-Jacques Beineix „Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen“

Ich habe diesen Film aus dem Jahr 1986 des inzwischen verstorbenen französischen Regisseurs jetzt erst zum zweiten Mal gesehen. Ist er gut? Ich weiß es nicht so genau. 

Erzählt wird eine „Amour fou“. Der Film beginnt direkt mit einer freizügigen Liebesszene im Bett. Später fällt auf, dass Mann und Frau häufig splitternacht durch ihr jeweiliges Wohnhabitat laufen. Das sieht man heutzutage so gut wie nie im Kino. 

Über die Vergangenheit des Pärchens erfährt man auch in der 3-stündigen Directors-Cut-Version rein gar nichts. Kennen gelernt haben sie sich wohl gerade eben in irgendeiner Kneipe, wo die Frau (Béatrice Dalle) gearbeitet hat. 

Am nächsten Tag, sie wurde gefeuert, steht sie beim Mann (Jean-Hugues Anglade) vor der Tür. Sie darf bleiben (na klar), sie werden ein Paar. Der Wohnort ist eines von vielen Holzhäusern einer Feriensiedlung am Strand. Sie flippt öfter mal aus, insbesondere wenn der Hausvermieter auftaucht. Die entstehenden Schäden müssen sie mit Arbeit (z.B. die Holzhäuser streichen) wieder gutmachen. 

Doch dann flippt sie völlig aus und zündet ihr Haus an, das in Flammen aufgeht. Sie flüchten in eine Stadt, in der die Frau eine Freundin hat, die ein schlecht laufendes Hotel führt. Dort können sie wohnen. 

Dort im Hotel lernen sie auch einen Mann kennen, dessen Mutter irgendwo in einem Bergort stirbt. Sie sind behilflich, fahren auch zur Beerdigung mit. Ihnen gefällt es dort in der Gegend, sie können im Haus der toten Mutter wohnen und auch versuchen, ihr Piano-Geschäft weiterzuführen. Doch die psychotischen Krisen der Frau, zuletzt nach einem negativen Schwangerschaftstest, führen bald zu einem düsteren Ende. 

Die Krisen der Frau sind kaum je Gegenstand einer gezeigten verbalen Aufbereitung in der Paarbeziehung. Nur einmal sagt sie, dass sie Stimmen in ihrem Kopf hören würde. 

Bildet der Film die damalige Gegenwart ab? Keine Ahnung, meine jedenfalls nicht. Popkulturelle Bezüge zu den 1980er Jahren hat der Film kaum. 

Mehr zum Film, auch inhaltlich, kann man natürlich auch bei wikipedia nachlesen.

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