Donnerstag, 12. September 2024

Sound-Welten (02/2024)

Seit Februar gab es hier keine Alben-Beurteilungen mehr. Ich hatte einfach keine Lust/Zeit, Alben zu prüfen. Aber eingestellt werden soll dieses Tun nicht, obgleich mich der Verdacht beschleicht, dass Musik nicht nur bei mir heutzutage nur noch von untergeordneter Bedeutung ist, sozusagen dem Weltgeschehen und den Streamingdiensten zum Opfer gefallen ist. 

Von den hier genannten Alben gefiel mir vielleicht das Album von Ursular am besten. 

Mythopoeic Mind. Album: Hatchling (2021). Zweites Album einer norwegischen Jazz-Canterbury-Prog-Band, diesmal mit Lady am Gesang. Der Sound trumpft auf den 7 – 12-minütigen Stücken mitunter mit einigen knarrig-tief gespielten Blasinstrumenten auf. „Aufwändig instrumentiert, sehr klangvoll und vielschichtig. Sax und E-Gitarre solieren, eingebettet in dichte Tastengebilde und Elektronikwolken“, ist auf den babyblauen-seiten nachzulesen. Streckenweise, aber nicht durchgängig, konnte mir das Album schon gefallen. SHR: 1 T – 3 T. WD: n.v. 

Noga Ritter. Album: Ima (2023). Debüt-Album einer britisch-hebräischen Jazz-Sängerin. Ihren Migrationshintergrund hört man dem musikalischen Stil des groovig-jazzigen Albums an. Aus meiner Sicht fehlt es an Mystik im Sound, anhören kann man das Album aufgrund seiner Klangvielfalt dennoch ganz gut. SHR: 1 T – 3 T. WD: n.v. 

Østerlide. Album: Kilden (2023). Zweites Album eines norwegischen Ambient-/Folk-Trios mit Lady am Micro. Spartanisch in der Ausführung können die mystisch-perkussiv-ethnisch geprägten Kompositionen die 16-min-Marke knacken. „Einer der besten Beweise dafür, dass Musik unsterblich ist und es so unheimlich spannend ist, wie viel Musik man auch heute noch entdecken kann“, meint hoeren-und-fuehlen. Hochgradig eigenständig, kollidiert der Sound aber eventuell mit den eigenen Hörgewohnheiten. SHR: 1 T – 2 T. WD: n.v. 

P.J. Harvey. Album: I Inside the Old Year Dying (2023). Klar, P. J. Harvey, ein alter Klassiker, vor etwa 29 Jahren von mir entdeckt und mit zahlreichen Käufen bedacht. Nach 7 Jahren mal wieder eine neue Scheibe. Auf Platz 7 der deutschen Charts, so hoch kam sie hierzulande zuvor noch nie. Heutzutage sind es ja meist minimalistische Soundskizzen, die sie intoniert, weshalb nur selten mal ein Song die 4-Minuten-Marke knackt. Ich selbst meine, die Platte nicht unbedingt haben zu müssen. Sie hat ein hohes künstlerisches Niveau, aber nicht unbedingt einen „Ohrwurm“. SHR: 700 T – 3.242 T. WD: 219/day. 

Rhun. Album: Tozih (2023). Vermutlich drittes Album einer französischen Zheul-Band. „Meistenteils wird typischer Zeuhl geboten, mit mächtigem Bass, repetiven E-Pianolinien und entsprechenden Gesangseinlagen“, ist bei den babyblaue-seiten nachzulesen. Anders ausgedrückt, die Musik ist dissonant schwer verdaulich. SHR: < 1 T. WD: n.v. 

Shaam Larein. Album: Sticka En Kniv | Världen (2022). Zweites Album einer schwedischen Occult-Rock-Band mit Lady am Micro. „Post Punk-Atmosphäre und avantgardistischer Doom Metal mit Goth Rock-Einflüssen“, meint time-for-metal. Harte genretypische Kost, für mich nicht mystisch-filigran genug. SHR: 3 T – 23 T. WD: n.v. 

Taumel. Album: Now We Stay Forever Lost In Space Together (2022). Zweites Album eines deutschen Dark-Jazz-Projekts. Streckenweise durchaus interessant, die überwiegend > 8 min. langen Kompositionen bieten Raum zur atmosphärischen Entfaltung. Aber leider gänzlich instrumental, und oft nicht langsam genug. SHR: < 1 T. WD: 1/day. 

Ursular. Album: Preta (2023). Debüt-Album einer deutschen Occult-/Doom-Metal-Band mit Lady am Micro. Sehr heavy, sehr routiniert. „Mal drängend, dann verführerisch und federleicht erzeugt die Musik einen mitreißenden Strudel zwischen Finsternis, spiritueller Verbundenheit und musikalischer Extravaganz“, meint musikreviews. Warum beschleicht mich aber oft das Gefühl, dass diese Occult-Bands nicht sehr eigenständig wirken? SHR: 3 T – 11 T. WD: n.v. 

Vanishing Twin. Album: Afternoon X (2023). Viertes Album einer britischen Dreampop-Band mit Lady am Micro. Visions spricht von einem „luftigen experimentell angehauchten Sound, in dem sich Songs mit psychedelischen und poppigen Färbungen aneinanderreihen“. Pluckert mir zu sehr. SHR: 40 T – 324 T. WD: n.v. 

The Wandering Hearts. Album: Mother (2024). Drittes Album einer britischen Americana-Band mit Boy/Lady am Micro. Aus meiner Sicht zu lieblich/mainstreamig. SHR: < 1 T. WD: n.v. 

Zim Zum Crash. Album: Dream Surfer (2023). Drittes Album einer deutschen Psychedelic-/Kraut-Rock-Band. Viel anfangen konnte ich mit dem Sound nicht, ist mir zu exaltiert, vor allem auch in der Voice. SHR: 9 T – 61 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines letzten Zugriffs.

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