Auf meinem Smartphone gibt es eine Lärmmessdatei von Dezember 2018. Damals hatte ich mein MI-Smartphone noch ziemlich neu. Umweltanalytik, beispielsweise Lärm messen zu können, war ein wichtiger Grund, mir ein Smartphone zu kaufen. Die App "Schallmesser & Detektor" lud ich damals ziemlich schnell runter. Auf meinem Kanaren-Urlaub Anfang 2019 setzte ich sie häufiger ein. Danach geriet sie praktisch in Vergessenheit.
Gestern habe ich allerdings mal wieder eine 10-minütige Lärmmessung gemacht, da ich mich gewitterbedingt etwas unterstellen musste. Ich war gegen 20 Uhr auf der Schönhauser Straße, nahe der Kreuzung zur Bonner Straße (Bayenthal). Der Screenshot zeigt das Endergebnis:
Gestern, am Feiertag war gar nicht mal so viel los. Außerdem ist an der Kreuzung eine Ampel. Es gibt also immer lautere und leisere Phasen. Was man in der Mitte der Linie als "Gebirge" sieht, ist jedoch gar nicht Verkehr, sondern Gewittergegrummel. Eigentlich hätte ich gern einen richtigen Knall aufgezeichnet, aber es gab nur einen - und da hatte ich die App noch nicht an.
Insgesamt ist zu dieser App zu sagen, dass man gut Geräusche messen und aufzeichnen kann. Für ein Standortprofil ist sie weniger geeignet, denn man kann die Audio-Datei zwar speichern, aber das Bild nicht. Man kann am Ende der Aufzeichnung natürlich - wie hier geschehen - einen Screenshot machen, aber er zeigt nur das Endergebnis in Zahlen, die Zeitdauer der Aufnahme (10:14 min) und die letzten 20 Sekunden der Aufzeichnung. Das bedeutet, dass man optisch zwar ein Gewittergrummeln erfassen kann, aber nicht die Dynamik einer Kreuzung, weil hierfür eine mehrminütige optische Anzeige erforderlich wäre.
Um die Vertrauenswürdigkeit der Lärm-Messergebnisse von Smartphones ist es schlecht bestellt. Ursächlich führt man das darauf zurück, dass sie nicht für Lärmmessungen konzipiert sind, sondern die Mikrophone Sprache verständlich machen sollen. Die Apps wiederum werden nicht für ein bestimmtes Smartphone konzipiert, sondern sollen auf unterschiedlichen Modellen laufen, die ihrerseits natürlich unterschiedliche, eingebaute Mikrophone haben. Man vermutet daher auch, dass iPhones bessere Ergebnisse liefern können als Android-Geräte, da deren Apps für deutlich weniger Geräte- und Mikrophonmodelle konzipiert werden.
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