Dienstag, 28. Juni 2022

Sound-Welten (10/2022)

Ich habe bei spotify wieder einige Alben geprüft. Am besten gefiel mir das Werk von Nanna Barslev, habe ich direkt gekauft. 

Gong Wah. Erstmals bewusst gehört. Album: A Second (2022). Zweites Album einer Kölner Band mit Lady am Micro. „Gedämpften Proto-Punk und diskreten Noise-Pop beherrschen die Rheinländer genauso gut wie die Vibes aus der Gründerzeit von Indie und Riot Grrrl“, meint plattentests. Darin sehe ich allerdings auch das Problem, der Sound ist mir stilistisch zu heterogen. Einige Songs wie auch das knapp 9-minütige „One Fine Day“ können aber überzeugen. SHR: 1 T – 3 T. WD: n.v. 

Hey Colossus. Album: Dances/Curse (2020). Etwa 13. Studio-Album einer britischen Postpunk- und Alternative-Rockband. Vor etwa 5 Jahren kaufte ich schon mal ein Album von ihnen. „Ein warmer Klang, voller Verzerrung und wabernden Rückkopplungen. Akkorde, die plötzlich von Gesang und Schlagzeug aufgerissen werden, psychedelische Farben und eine sättigende Portion Noise“, meint artnoir. Hier findet sich auch ein 16-min-Song mit stoischem, krautrockartigem Rhythmus. Insgesamt will mich der Sound jedoch nicht überzeugen, ist mir zu noisig, zumal die Voices schwächeln. SHR: 11 T – 216 T. WD: n.v. 

The Joy Formidable. Album: Into The Blue (2021). Wahrscheinlich siebtes Studio-Album einer britischen Grunge- und Indie-Rock-Band mit Lady am Micro. So wirklich gefallen wollen mir die Songs nicht. SHR: 27 T – 272 T. WD: 2/day. 

Kjell Braaten. Erstmals bewusst gehört. Album: Ferd (2020). Mindestens fünftes Album eines norwegischen Multiinstrumentalisten. Nordischer Mystik-Folk, passend zu Wikinger-Dramen. „Geheimnisvoller, fast schon esoterisch anmutender Schönklang“, meint betreutesproggen. Das trifft es ganz gut. Manchmal gefallen mir die knarrige Instrumentierung und die ungewöhnlichen Percussion-Klänge. Es gibt auch Lady-Voices als Lautmalereien und ein paar eher kitschigere Songs. Anspieltipp: „Kyst“. SHR: 4 T – 556 T. WD: n.v. 

Low. Album: Hey What (2021). Etwa 13. Studio-Album einer US-amerikanischen Indie-Slowcore-Band mit Man/Lady am Micro. Mit dem neuen Album haben sie in Europa ihre bisher erfolgreichsten Chartplatzierungen eingefahren, schafften es auch erstmals in die deutschen Charts. Für mich sind sie eher „alte Hasen“, ich habe zwischen 2001 und 2011 immerhin 4 Alben von ihnen gekauft und sie auch mal live gesehen. Mir scheint jedoch, sie sind heute dissonanter mit ihren oft experimentell-zerhackten, schroff-verzerrten Gitarren und weiteren Verfremdungen ihres Sounds. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob mir ihr Sound und ihr Satzgesang so wirklich gefallen, auch wenn es immer noch eine interessante Band ist. SHR: 395 T – 1.639 T. WD: 19/day. 

Mr Mibbler. Erstmals bewusst gehört. Album: Leave Your Thoughts Here (2021). Mindestens drittes Album eines norwegischen Jazz-Ambient-Trios. Auf diesem Album wurde zu jedem Song von Gästen ein digitaler Soundschnipsel erbeten, der weiterverarbeitet wurde. Besonders aufregend fand ich das Ergebnis insgesamt nicht, aber es gibt Highlights wie „Sigmund Groeven meets Mr. Mibbler“. SHR: 1 T – 6 T. WD: n.v. 

Nanna Barslev. Erstmals gehört. Album: Lysbaerer (2022). Debut-Solo-Album einer dänischen Dark-Nordic-Folk-Lady. Sie war vorher schon in diversen mir nicht näher bekannten Bands aktiv. Diese Musik kann man wohl am ehesten mit solcher wie der von Dead Can Dance vergleichen. Der Sound ist tendenziell episch und percussionlastig. Gefällt mir ganz gut. SHR: 2 T – 12 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines letzten Zugriffs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen