Sonntag, 12. September 2021

Bücherwelten: Ann Leckie's Roman „Die Maschinen“

Früher habe ich mich in der Science-Fiction-Literatur besser ausgekannt. Frau Leckie kam zwar nicht aus dem Nichts, aber bereits mit diesem Debut-Roman (orig.: „Ancillary Justice“, 2013) gewann die US-Amerikanerin renommierte Preise. 

Das Buch ist Auftakt einer Trilogie, die im Space-Opera-Subgenre angesiedelt ist. Zumindest in diesem Band gibt es aber noch keine Raumschlacht, vielmehr sind benachbarte Sternenreiche diffuser Background der Story. 

Man könnte meinen, dass in diesem Buch nur Frauen reden und handeln. Im Zentrum der Geschichte stehen jedoch Künstliche Intelligenzen und Frauen, vielleicht auch Männer, doch im Sprachgebrauch des Sternenreiches gibt es nur noch die „sie“. Die Hauptprotagonistin ist eine „amputierte KI“, die mal ein Raumschiff führte, jedoch in Folge einer Intrige in einen Frauenkörper flüchten musste (Details bleiben unbekannt) und in einem abgelegenen Winkel des Sternenreichs nach Möglichkeiten der Rache sucht. 

Die diktatorisch regierende Herrscherin des Sternenreichs ist ebenfalls eine KI. Sie tritt auch als Frau auf, in Selbstduplikation auf allen Welten ihres Reichs. Doch sie ist sich ihrer selbst nicht mehr sicher, ihre Inkarnationen scheinen mitunter eigene – gegen sie gerichtete - Interessen zu verfolgen. 

In diesem Roman geht es um Macht, Seilschaften, Hierarchien, Intrigen, Massaker, totale Kontrolle, Stiletikette. Auf einer großen Raumstation kommt es zu einem ersten Showdown, der die Fragilität des Sternenreichs offenbart. 

Ein relativ anspruchsvolles, aber auch großartiges, ungewöhnliches und definitiv mitreißendes Buch“, meint roman-tipps. Die Meinungen gehen dennoch auseinander. Mir gefiel das Buch aber, und insbesondere die Übersetzung von Herrn Kempen konnte mich deshalb ebenfalls überzeugen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen