Samstag, 30. April 2022

Im Kino: Die wundersame Welt des Louis Wain

Will Sharpe's Film widmet sich dem Leben eines britischen Illustrators und setzt um 1880 ein, als dessen Vater stirbt und er als Ernährer seiner Mutter und der vielen Schwestern auftreten muss. 

Für seine talentierten Zeichnungen bekommt er eine feste Anstellung bei einer Zeitung und hat eine kurze glückliche Zeit, nachdem er das Hausmädchen entgegen den standesbewussten Gepflogenheiten in seiner viktorianischen Zeit geheiratet hat. In dieser Zeit mieten sie auch ein Häuschen und nehmen ein Kätzchen auf, das der Illustrator fortan oft zeichnet. Doch seine Frau stirbt schon bald an Krebs. 

Später malt er Katzen in Form von Katzenmenschen und Comics etc. und geht für einige Jahre auch nach New York. Er wird ziemlich bekannt, versäumt es aber, seine Figuren patentieren zu lassen. Zurück in England anlässlich des Todes seiner Mutter erkrankt er bald an Schizophrenie und siecht mehr oder weniger dahin. 

Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass die Verfilmung so uninspirierend wirkt. Im Grunde ist weder am Zeitkolorit und den Settings noch an den Schauspieler*innen etwas auszusetzen und Katzenbilder sowie Katzen gibt es auch zu sehen – und dennoch plätschert die Geschichte so dahin. 

 „Abwechslungsreich ist dieses Künstlerporträt allemal“, meint epd-film.

Montag, 25. April 2022

Meine Woche (KW 16/22)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, Gemüsepflanzen bei Dingers (Bocklemünd) gekauft, mit Freund in der Braustelle (Ehrenfeld) super leckeres Kölsch getrunken, gewandert um Herchen (Siegtal) und um Overath, Bergisches Land (Bericht folgt). 

Gesehen: im Kino „Eingeschlossene Gesellschaft“, im TV: gelegentlich Berichte zum Tagesgeschehen, zwei Tatorte. 


>Meine Balkon-Akelei - übersteht schon im dritten Jahr den Winter<

Gelesen: in Durian Sukegawa's Roman „Die Insel der Freundschaft“, Adrian Tchaikovsky's Roman „Die Kinder der Zeit“, beendet Kiran Nagarkar's Roman „Ravan & Eddie“, in Greenpeace Magazin, Geographischer Rundschau, Kölner Stadtanzeiger und Orkus. 

Gegessen: Spargelzeit. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangen- und Grapefruitsaft, Kölsch, Schulten Bräu Radler, Perlenbacher Radler Blutorange. 

Gehört: Musik von Big | Brave, Iron Maiden, King Dude, Steppenwolf und einige Alben bei spotify geprüft. 

Gefühlt: ganz o.k. 

Gegangen: 11.400 steps/day Mittelwert (6.700 – 21.600). 

Fazit: 4-Tage-Arbeitswoche bei gutem Wetter, aber nicht mehr besonders warm.

Samstag, 23. April 2022

Im Kino: Eingeschlossene Gesellschaft

Sönke Wortmann's Schulfilm handelt von einer Gruppe Lehrer*innen, die von einem Vater mit Waffengewalt in ihrem Lehrerzimmer eingeschlossen werden, bis sie sich in der Lage sehen, einem Schüler noch einen Punkt zu geben, der Voraussetzung dafür ist, um ins Gymnasium wechseln zu können. 

Das Lehrerkollegium ist jedoch gespalten, man pflegt die eigenen Vorurteile und Ansichten, Animositäten treten zu Tage, man demontiert sich genüsslich gegenseitig, eine Entscheidung für den Punkt kommt nicht zustande. 

Die überspitzten Figurenzeichnungen werden zelebriert, die Situation zunehmend ins Absurde übersteigert“, meint film-rezensionen

Stimmt, es ist aber ein kurzweiliger Film für einen gemütlichen Feierabend, vermutlich auch deshalb, weil mehr als ein Körnchen Wahrheit in dem Spektakel steckt und man solche Typen selbst schon so ähnlich erlebt hat.

Montag, 18. April 2022

Im Kino: The Batman

Matt Reeves' Batman-Film greift die visuell düstere Atmosphäre gelungener Vorgänger-Filme seit Tim Burton's „Batman“ (1989) auf und spinnt eine neue Story um Korruption und Verbrechen im verkommenen, dunklen und regnerischen Gotham City, nachdem der Bürgermeister ermordet wird. 

Visuell gelungen, sind auch ein paar dezente Cyberpunk-Elemente in der Dark-Fantasy-Story eingebaut, doch dominieren mehr psychotische Crime-Elemente, gibt der irre Täter doch Hinweise auf seine nächsten Taten. 

Zoe Kravitz als Catwoman macht eine akrobatisch gute Figur, besonders in den Clubs. 

Manchmal schwächelt der Film etwas bei der Musik (es gibt wenig Musik, aber störend), hat am Ende gewisse Kitschmomente und die fast 3-stündige Story an sich wirkt nun auch nicht übermäßig neu. 

Vielleicht könnte man an dieser Stelle dem Film vorhalten, dass man weder besonders actionreich noch intelligent oder gar charakterzentriert ist. Also weder Fisch noch Fleisch“, meint der medienwahnblog.

Sound-Welten (5/2022)

Ich habe bei spotify im Laufe der vergangenen Wochen wieder einige Alben geprüft. Am überzeugendsten fand ich das Album von Wovenhand. 

Madrugada. Album: Chimes at Midnight (2022). Diese Alternative-Rock-Band zählt zu den norwegischen Top-Bands. Fast alle Alben schafften es dort auf Platz 1 der Charts, und auch ich kaufte drei Alben. Nach dem fünften Studio-Album war im Jahr 2008 dann aber Schluss, nachdem zuvor der Gitarrist gestorben war. Von daher ist das neue Album zunächst mal eine Überraschung. Ich bin jedoch zu dem Schluss gelangt, dass der Sound mir zu zahm und mainstreamig geworden ist. Einige Songs können dennoch überzeugen. SHR: 194 T – 1.100 T. WD: 211/day. 

Oriental Sunshine. Album: Dedicated To The Bird We Love (1970). Sound-Archäologie! Diese norwegische Ethno-Psych-Folk-Band mit Man/Lady am Micro brachte ein einziges Album heraus, das von indischen Klängen infiltriert und längst vergessen war. Man kann es anhören, ohne dass es meinen Geschmack so wirklich trifft. Es wurde natürlich irgendwann auf einem digitalen Tonträger wiederveröffentlicht, sonst wäre es nicht auf spotify zu finden (das war lange auch nicht der Fall war). SHR: 3 T – 17 T. WD: n.v. 

Pure Reason Revolution. Album: Eupnea (2020). Diese britische Progessive-Rock-Band mit Man/Lady am Micro hatte sich in 2011 nach drei Alben aufgelöst. Bemerkenswerterweise gibt es neues Album, aber die Songs wirken auf mich ziemlich unruhig und konnten mich weitgehend nicht überzeugen. SHR: 131 T – 893 T. WD: 8/day. 

Rachel Flowers. Album: Bigger on the Inside (2021). Viertes Album einer blinden US-amerikanischen Multiinstrumentalistin. Tendenziell ist sie im Jazz- und Progressive Rock angesiedelt und auch am Micro aktiv. Einige Songs knacken die 10-min-Marke. Mir persönlich wirkt der Sound aber oft zu glattgebügelt, sinngemäß so auch die babyblauen-seiten: „vermeidet … jeden Ausflug auf auch nur ein wenig unbekannteres Terrain“. SHR: 2 T – 8 T. WD: n.v. 

Schiller. Album: Epic (2021). Schiller ist ein deutsches Pop-, Ambient- und New-Age-Musikprojekt. Bereits seit dem Jahr 2001 haben es die meisten Alben in die Top 3 der deutschen Charts geschafft – so auch dieses Doppel-Album, das bereits als zwölftes Studio-Album erschien. Lt. Wikipedia „lässt sich der Stil als sanftere, melodiebetonte elektronische Musik beschreiben“. Das gilt auch für dieses Album. Deshalb kommt es bei mir auch nicht besonders gut an, aber schlimm oder wirklich kitschig ist es auch nicht. Ich könnte nicht sagen, ob sich Tangerine Dream heute erkennbar anders anhört. SHR: 30 T – 295 T. WD: 115/day. 

Tausend Augen. Album: Westend (2020). Debut-Album einer deutschen Postpunk-NDW-Krautrockband. Oft dunkel-wuchtiger stoischer Sound, Einflüsse der „Neuen Deutschen Welle“ untergeordnet, leider aus meiner Sicht mit oft verhallten gesanglichen Schwächen, aber dennoch bemerkenswert. „Mal punkig, dann sehnsüchtig – eine sehr überzeugende Scheibe“, meint artnoir. SHR: 1 T – 5 T. WD: n.v. 

Voyager IV. Album: Pictures At An Exhibition (2019). Debut-Album einer deutsch-niederländischen Progressive- und Jazz-Rock-Band. Anspruchsvoll, aus meiner Sicht aber zu geradlinig. Emerson, Lake & Palmer standen Pate, aber nur auf einigen Songs und der Sound hier ist gefälliger. SHR: 2 T – 4 T. WD: 1/day. 

Wovenhand. Album: Silver Sash (2021). Einer meiner Lieblingsbands in den Jahren 2003-10, ich habe da fünf Alben gekauft. Gegründet wurde die Band im Jahr 2001 als Nebenprojekt der US-amerikanischen Band „16 Horsepower“. In den späteren Alben kamen Metal-Einflüsse in den Americana-Sound, und sie gefielen mir nicht mehr so gut. Das neue Album - nach nunmehr 6 Jahren Pause - ist da schon wieder besser und konnte die bis dato beste Position in den deutschen Charts erreichen. Songs wie „Dead Dead Beat“ haben eindeutig Punk-Wurzeln. Überhaupt ist das Album ziemlich wuchtig und treibend. Kann schon sein, dass ich es mir zulege. SHR: 23 T – 90 T. WD: 18/day. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.