Donnerstag, 24. März 2022

Ein Spaziergang in Köln-Kalk

Irgendwie musste ich am letzten Samstag meine 6.000 Schritte daily schaffen - und spazierte daher auch in Anbetracht des sonnigen Wetters in Köln-Kalk herum.

Das in 2005 fertig gestellt Shopping Center "Köln-Arcaden" war zunächst mein Ziel. An diesem Standort war früher mal die Chemische Fabrik Kalk (CFK) verortet, die um 1995 nahezu komplett abgerissen wurde (siehe wikipedia). Übrig blieb einzig der im Jahr 1904 errichtete Wasserturm:


Bei den Parkhäusern steht auch noch die große Turbine der Kraftzentrale.

Das ehemalige Gelände der CFK war fast 40 ha groß. Daher konnte hinter den Parkhäusern noch ein gut besuchter Park entstehen, der seinerseits von neuen noblen Wohnhäusern umgeben ist.

In den Gebieten hinter diesen Häusern finden sich noch vereinzelt andere historische Werkhallen:


Ich lief dann noch etwas weitläufiger im Zentrum von Kalk herum. 
Ein Pistaziennuss-Laden an der Kalker Hauptstraße wirkt schon sehr türkisch-orientalisch mit seinem exquisitem Angebot. Manche der Leckereien kosten bis 40 €/kg. Dort ist keine Gastronomie, die Bediensteten schaufeln die Leckereien in Papiertüten, die dann verwogen und berechnet werden.

(number of photos reduced, 06/2024)

Dienstag, 22. März 2022

Im Kino: Vatersland

Petra Seeger erzählt in ihrem autobiographischen Film von einer Frau, die nach dem Tod des Vaters alte Fotoalben und Erinnerungsstücke sichtet und in die Zeit ihrer Kindheit abdriftet. Streng aus kindlicher, fraulicher Perspektive wird aus einem Leben im Deutschland der 1950er und 1960er Jahre bis hin ins Jahr 1973 erzählt, wie das Familienleben so war. 

Irgendwann als sie noch Kind war in den 1960er Jahren starb die Mutter an Krebs, und der Vater versuchte sich fortan mehr oder weniger allein an der Kindererziehung, bis er die Tochter dann in ein von Nonnen geführtes Internat steckte. 

 Der Film ist ein echter Gruselfilm, zeigt er doch wie bieder in vielen Familien die Gedanken- und Verhaltensmuster abliefen, wie viele Vorurteile und diskriminierend unterdrückende Verhaltensweisen in den Männern steckten. Und sage keiner, so sei es nicht gewesen. Ich erinnere mich dunkel an Vieles, ohne allerdings in den katholischen Quatsch verwickelt gewesen zu sein, da meine Eltern lediglich auf dem Papier evangelisch religiös waren und die Kirche zum Glück in meiner frühen Kindheit keine Rolle spielte.

Artechock spricht von einem „facettenreichen, überaus anregenden und seltsam schönen Film“. In jedem Fall ist es ein interessanter Film.

Sonntag, 20. März 2022

Im Kino: Petite Maman

Céline Sciamma erzählt in ihrem Film von einer Kleinfamilie, die nach dem Tod der Mutter der Frau das kleine abgelegene Haus im Wald zu räumen beginnt. Die Tochter stromert im Wald herum und begegnet einem anderen Mädchen, das – wie sie erkennen muss - ihre Mutter ist. Sie erfährt viel über das Leben ihrer Mutter als Kind und lernt auch ihre jüngst verstorbene Großmutter kennen. 

Frau Sciamma behandelt den „Riss in der Wirklichkeit“, ein kennzeichnendes Element der phantastischen Literatur, ohne irgendwelches mystisches Beiwerk, die Kinder nehmen die Gegebenheiten ganz natürlich hin und backen auch Pfannkuchen zusammen. 

Auch wenn es dieser Film aufgrund seiner minimalistischen Ausstattung vielleicht nicht in die Top-Liste der besten Filme des Jahres schaffen wird, kann man in die französische Regisseurin, die im Jahr 2018 den herausragenden Film „Portrait einer jungen Frau in Flammen“ inszenierte, große Hoffnungen setzen. 

Es eröffnet sich ein verträumt-zeitloser, melancholischer Blick auf Kindheit, Trauer und Erinnerung“, meint epd-film.

Mittwoch, 16. März 2022

Im Kino: Trouble Every Day

Claire Denis' Film aus dem Jahr 2001 schaffte es nun bemerkenswerterweise - restauriert und zum ersten Mal - ins deutsche Kino. Das Genre wirkt auf mich mehr nach Serienkiller- oder Horrorfilm als nach Vampirfilm im engeren Sinne, da zu letzterem viele bekannte Zutaten und auch die Visualisierung phantastischer Momente fehlen. 

Im Film, der in Paris spielt und zwei Liebespaare in den Mittelpunkt stellt, geht es ausschließlich um erotisch-blutige Exzesse, die aber nur Dritte treffen, während die sich Liebenden untereinander sehr zurückhaltend agieren. Erklärungen zum Geschehen fehlen meist, die Geschichte muss man sich weitgehend selbst zusammenreimen. 

Die subversive Kraft, mit der die französische Autorenfilmerin auf Erotik und Gewalt blickt, ist zeitlos faszinierend“, meint artechock

Ob das ein wirklich guter Film ist, lasse ich mal offen, aber es ist ein interessanter Film mit französischen Schönheiten wie Béatrice Dalle und Tricia Vessey - und auch wegen des musikalischen Tindersticks-Soundtracks.

Sonntag, 13. März 2022

Im Kino: Parallele Mütter

Pedro Almodóvar bekommt gelegentlich einen guten Film hin. Sein neuer Film ist schon der 11. Film, den ich vom ihm im Kino gesehen habe und er gefiel mir soweit auch ganz gut, zumal seine Muse Penélope Cruz mitspielt. 

Erzählt wird von zwei Frauen, die sich im Krankenhaus kennen lernen und von den Folgen der Verwechslung ihrer Kinder in diesem Krankenhaus. Das fliegt nach einigen Monaten auf, da ein Liebhaber misstrauisch wurde und die Protagonistin einen Gentest machen lässt. 

Zu diesem Zeitpunkt leben die beiden Frauen schon zusammenleben. 

Es gibt noch einen interessanten Nebenstrang, in dem es um die Aushebung eines Massengrabs aus der Franco-Diktatur geht. 

Insgesamt ist dem Regisseur ein ziemlich stimmiger Film mit starken Frauenfiguren gelungen. 

Todschick inszeniertes Melodrama“, meint filmstarts.