Sonntag, 5. Dezember 2021

Im Kino: Große Freiheit

Sebastian Meise erzählt in seinem Film von einem Mann (Franz Rogowski), der aus dem KZ befreit, direkt in ein neues Gefängnis verbracht wird, um eine Gefängnisstrafe wegen Unzucht mit einem anderen Mann abzusitzen. Danach wird seinem Lebensweg vom Ende der 1940er Jahre bis in die späten 1960er Jahre gefolgt, immer wieder unterbrochen von Gefängnisaufenthalten wegen Unzucht. Im Gefängnis trifft er oft Bekannte wieder, die wegen anderer Delikte viele Jahre dort einsitzen. 

Der Film beschränkt sich weitgehend auf die Gefängniszeiten und das Leben der Männer dort, die durchaus diversen Tätigkeiten nachgehen, etwa in der Küche, der Wäscherei oder Näherei. Die „Unzucht“ kann allerdings auch im Gefängnis nicht gänzlich unterbunden werden. Allerdings erzählt der Film nicht von Unzucht, sondern von Liebe und Freundschaft. 

Die Beschreibung des Gefängnismilieus – auch im Wandel der Zeit – und die schauspielerische Leistung der Hauptprotagonisten können überzeugen. 

Der eigentliche Skandal war nicht nur aus heutiger Sicht die damalige Gesetzeslage, die mit Blick auf gleichgeschlechtlichen Sex allerdings noch heute in weiten Teilen der Welt Realität sein dürfte. 

Nach filmstartsüberzeugt „Große Freiheit“ gleichermaßen als Anklage gegen ein skandalöses Gesetz, aber vor allem auch als Geschichte einer Männerfreundschaft, die sich sehr langsam entwickelt“.

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