Mittwoch, 17. November 2021

Filmkonserve: John Boorman's „Der Smaragdwald“

Der britische, seit Langem in Irland lebende Regisseur John Boorman gehört zu meinen Lieblingsregisseuren, auch wenn es altersbedingt wohl nichts Neues mehr von ihm geben wird. 

In manchen seiner Filme fließt die Sorge um die Umwelt ein. In seinem Film „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972) bildete das Projekt eines Staudammbaus in der amerikanischen Wildnis noch den bloßen Hintergrund, während die Story als düster-existenzialistisches Survivaldrama um Bootsfahrer, die eine Flusspassage hinunterfahren, nur wenig damit zu tun hat. 

In „Der Smaragdwald“ (1985) wird der Staudammbau in die Amazonas-Gegend verlegt, und dieser Film ist in Sachen Umweltzerstörung, Kulturkonflikten und Entwurzelung von Indigenen schon ein Mahnmal, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. 

Ein Staudamm wird gebaut, brutal in den Regenwald gesetzt. Ein Ingenieur muss bei einem Familienausflug in unmittelbarer Nähe jedoch realisieren, dass sein junger Sohn entführt worden ist. Er bleibt um die 10 Jahre verschollen, taucht dann als Mitglied eines Amazonasstammes jedoch wieder auf. 

Ein Großteil des Films zeigt das Leben des Stammes mit seinen Riten und Festen. Doch der immer näher rückende Staudammbau verändert das Machtgefüge in der Region, da Indigenen-Stämme verdrängt wurden und Konflikte mit anderen Stämmen und den Bauarbeitern aufflammen. 

Aus meiner Sicht ist das - auch nach meiner nunmehr immerhin schon dritten Sichtung - immer noch ein guter Film, der mitunter vielleicht zu sehr auf Schauwerte setzt, einen Abenteuerfilm-Charakter mitbringt, am Ende auch noch mystisch wird und eine Heilsbotschaft mit sich bringt, indem die Naturgewalten beschworen werden und schwere Schäden am Staudamm anrichten. 

Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

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