Sonntag, 29. November 2020

Filmkonserven: Leolo & Toto der Held

Es 12 – 14 Jahre her, dass ich diese beiden Filme aus den Anfängen der 1990er Jahre zuletzt gesehen habe. Es sind alte Perlen, die heute vermutlich weitgehend vergessen sind. 

Beide Filme werden aus der „alter-Mann-Perspektive“ erzählt und werfen einen fatal-bizarren Blick bis in die Kindheit, mit der meist alles Unglück anfängt. 


Jean-Claude Lauzon's Film „Leolo“ (1992) spielt größtenteils im kanadischen Montreal, mal aber auch in Sizilien als Phantasiewelt des jungen Protagonisten. Es ist eine poetisch inszenierte Arbeiterhaushalt-Geschichte unter beengten Verhältnissen mit reichlich gestörtem Psychogramm der einzelnen Mitglieder, die nach und nach der Debilität verfallen und in der Anstalt landen. 

Ein gewisser Hang zur Fettleibigkeit und sexual-analen Marotten ist der Familie eigen. Der verschrobene Erzählstil und der Soundtrack des Films wissen zu gefallen. 

Dies war der zweite und letzte Film des Regisseurs, der 1997 bei einem Flugzeugunglück starb. 

Der Film war für die Goldene Palme nominiert. „Äußerst stimmungsvoller, schwermütiger, expressiver Bilderrausch, unsentimental und kitschfrei“, meint filmtipps.at.  


Jaco van Dormael's Film „Toto der Held“ (1991) ist nicht ganz so bizarr und stilistisch etwas düsterer. 

Hier lebt der Protagonist bereits im Altenheim und erinnert sich verbittert an die Kindheit, die auch seine Zukunft geprägt hat. Diese wurde zeitlebens von Rachefantasien - betreffend einen Nachbarn, mit dem er schon als Kind zur Schule gegangen ist – überschattet. 

Dabei ist er größtenteils selbst Schuld an den Ereignissen, die zum selbst verschuldeten Tod seiner älteren Schwester geführt hatten. 

Komplex konstruiertes, jedoch schlüssig inszeniertes Lebensepos“, meint kino-zeit.

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