Samstag, 1. Februar 2020

Im Kino: Die Wütenden

Ladj Ly's Film spielt in Paris, allerdings in einem Paris, das Tourist_innen so kaum kennenlernen, weil die an Migranten reichen, gesichtslosen und heruntergekommenen Vororte der Stadt kaum besucht werden. Im Film geht es weitgehend um Bandenkrieg, Migrantengruppen unterschiedlicher Herkunft, abgesteckte und aufgeteilte Territorien, Bosse, aber auch Polizisten, die dennoch auch an Frieden interessiert sind und jeweils ihre eigenen Konfliktlösungsstrategien haben. 

Drei Polizisten sollen hier für Ordnung sorgen. Sie versuchen das gewöhnlich mit „Zuckerrohr und Peitsche“. Als im Zirkus ein Löwen-Baby gestohlen wird, droht die Lage zu eskalieren. Und als einer der Polizisten einen Jungen mit einer für größere Entfernungen gedachten Waffe aus nächster Nähe anschießt und verletzt, eskaliert die Lage dann wirklich zu einem Straßenkrieg, zumal die Drohne eines Jungen diese Auseinandersetzung gefilmt hat. 

Die Geschichte ist aus meiner Sicht überzeugend-authentisch milieunah gefilmt und kann insoweit überzeugen. 

Ly spielt die Situation bis zum bitteren Ende durch und stellt die Frage, was passiert, wenn sich die Wütenden und Vernachlässigten nicht mehr bekriegen, sondern verbünden“, konstatiert kino-zeit.

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