Freitag, 28. Februar 2020

Filmkonserve: Luis Buñuel's „Der Würgeengel“

Im Werk des 1983 verstorbenen spanisch-mexikanischen Regisseurs kenne ich mich gar nicht gut aus. Ich habe mir jetzt mal wieder einen Film herausgegriffen, auch weil mir Titel und Story interessant erschienen. 

„Der Würgeengel“ (1962) ist in schwarzweiß gedreht. Der Film handelt von einer feinen Gesellschaft, die sich zu einem Bankett in einem Herrenhaus trifft. Nach dem Festessen sieht man sich jedoch nicht mehr in der Lage, den Speisesaal zu verlassen. Die Gäste übernachten daher im Saal, so gut es geht. 

Die Situation ändert sich jedoch auch in den nächsten Tagen nicht. Die Gäste trauen sich nicht raus, Speis' und Trank gehen zur Neige, die Sitten verrohen. 

Draußen eine ähnliche Situation. Niemand sieht sich in der Lage, das Grundstück zu betreten und die Gäste zu befreien. Nach einigen Tagen löst sich der Bann jedoch und die Gäste kommen wieder frei. Doch in der Kirche passiert es dann wieder. 

Besonders viel Charme vermochte ich dem Film nicht abzugewinnen. Filmhistorisch wahrscheinlich bedeutsam, hat doch der Zahn der Zeit am Werk genagt. 

Erneut entlarvt Buñuel die Koketterie und Etikette des gehobenen Bürgertums als scheinhafte, oberflächliche Verhaltensweisen, indem er die Abendgesellschaft mit einer Extremsituation konfrontiert, in der jeder der Akteure, nicht nur um zu überleben, seiner Triebhaftigkeit freien Lauf lässt“, resümiert film-rezensionen.

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