Dienstag, 31. Dezember 2019

Sound-Welten (13/2019)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und in der arbeitsfreien Zeit habe ich es noch geschafft, einige Alben bei spotify zu prüfen. Ich habe jedoch das Gefühl, von Jahr zu Jahr immer weniger mitzubekommen. 

Das Album von Noekk sagte mir vielleicht noch am ehesten zu.  

Johnny Bob. Album: Carnival of the Brahma Sox (2017). Debut-Album einer deutschen New-Artrock-Band. Besonders inspiriert hat mich der oft verspielte, eher sanft-optimistische Sound der Band nicht – und insbesondere auch nicht die Vocals. Auf den babyblauen Seiten ist jedoch zu lesen, dass „besonders die langen Tracks überzeugen durch Ideenreichtum, was Komposition und Arrangement angeht“. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Kristin Hersh. Album: Possible Dust Clouds (2018). Etwa zwölftes Solo-Album dieser US-Lady, die gleichzeitig Sängerin und Gitarristin der Underground-Indie-Rock-Band „Throwing Muses“ ist. Ich habe einige Alben von ihnen aus 90er Jahren. Das Album poltert als gemäßigt bis schroffer, balladesker Rock dahin, den ich gut anhören kann, ohne dass mich die Songs allerdings wirklich mitreißen konnten. SHR: 14 T – 60 T. WD: 8/day.  

Lana Del Rey. Album: Norman Fucking Rockwell (2019). Sechstes Album dieser Amerikanerin, die es in allen relevanten westlichen Ländern seit Jahren in die Top 10 der Charts schafft. Man kann das neue Album – gemessen an ihrem Erfolg – immer noch entspannt anhören, aber die Lady driftet dennoch zunehmend in einfachere, ruhig-mainstreamige Gefilde ab. SHR: 12.629 T – 83.964 T. WD: 660/day.  

Mind Over Mirrors. Album: Bellowing Sun (2018). Ein US-amerikanisches Projekt mit oft nervösen, manchmal auch hypnotischen Synth-Rhythmen und manchmal female Voice. Mich wollte das Album insgesamt nicht wirklich begeistern, obgleich manche Songs schon sehr anders sind wie das schwebend-klagende „Twenty-one Falls“. In Deutschland wohl nahezu unbekannter Act. SHR: 3 T – 16 T. WD: n.v.  

Noekk. Album: Waltzing In Obscurity (2019). Nach 10 Jahren gab es dieses Jahr das vierte Album dieses deutschen Duos. Zwei Alben habe ich von ihnen. Die Songs des neuen Albums können recht schroff-rockend sein, aber auch melancholisch. Das gilt auch für die Gesangslinien. Dennoch fand ich, dass nur wenige Songs genug Intensität entfalten, um wirklich zu überzeugen, etwa „The Lily of Reverence“. „Der gothische Wind, der durch die Tracks weht, bleibt trotz der zahlreichen Einflüsse konsistent“, meint metal. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Phideaux. Album: Infernal (2018). Neuntes Studio-Album einer US-amerikanischen Progressive-Rock-Band. Mir ist der Sound oft zu theatralisch-clownesk. Es gibt aber auch ein paar kürzere schöne, balladesk-folkige Prog-Stücke wie „Eternal“ oder „The Sleepers Wake“, auf denen eine der Ladies gut solo singt; wäre schön, wenn mir auch die Voice des Bandleaders gefallen würde. SHR: 2 T – 5 T. WD: 2/day.  

Red Dead Roadkill. Album: Sweet Songs of Anguish (2019). Debut-Album einer Hamburger Rockband mit Lady am Micro. Tendenziell harscher Sound, oft hardrockig, manchmal mit männlichen Growls. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. „Kraftvolles Debüt“, meint powermetal. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Soul Enema. Album: Of Clans And Clones And Clowns (2017). Zweites Album einer israelischen Progressive-Rock-Band mit Lady am Micro. Stlistisch ziemlich pompös, mitunter eigenwillig, mich sprach der Sound nicht so an. „Eine schwer beeindruckende, wild-abwechslungsreiche Prog-Vorstellung mit metallischen und weltmusikalischen Kunststücken“, meint hingegen musikreviews. SHR: 1 T – 4 T. WD: n.v.  

Tindersticks. Album: No Treasure But Hope (2019). Etwa 14. Studio-Album dieser britischen Alternative-Rock-Band. Ich habe schon vor drei Jahren ein Album von dieser Band gekauft und stelle zum neuen Werk fest, dass es mir oftmals zu feierlich oder zu slow-weinerlich daher kommt. SHR: 54 T – 232 T. WD: 53/day.  

The Weather Station. Album: The Weather Station (2017). Etwa fünftes Album einer kanadischen Folkband mit Lady am Micro. „Das Album schwelgt zwischen poppigen Indie-Folkern... und schwelgerisch-melancholischen Meditationen...“, meint der musikexpress. Sprach mich nicht besonders an. SHR: 85 T – 4.130 T. WD: n.v.  

Yes We Mystic. Album: Ten Seated Figures (2019). Zweites Album einer kanadischen Art-Pop/Indie-Rockband. „Ein cinemastischer Art-Pop Exzess“, meint artnoir. Ihr Stil liegt mir nicht besonders, aus meiner Sicht zu aufdringlich und emotional. SHR: 3 T – 27 T. WD: n.v.  

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), 
n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs. 
 

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