Mittwoch, 11. Dezember 2019

Im Kino: Der Leuchtturm

Robert Eggers' Film erzählt von zwei wahnsinnig werdenden Leuchtturmwärtern auf einer kleinen, abgelegenen Insel. Der eine ist Chef, der andere sein Gehilfe, der die Sauarbeit – oft bei strömenden Regen - machen muss, den Kot aus dem Leuchtturm entsorgen, Schäden am Dach der Nebengebäude reparieren, etc. Uralte Technologie wird im Film gezeigt, alte Kohleöfen, die beheizt werden wollen, um vorsintflutliche Maschinen anzutreiben. Und der alte Leuchtturmwärter erzählt abends immer altes, grusliges Seemannsgarn. 

Das führt zu Spannungen. Als bei zunehmend schlechter werdendem Wetter nach Wochen auch noch das Versorgungsschiff ausbleibt, spitzt sich die Lage zu. Unter zunehmendem Alkoholkonsum drehen die Herren langsam durch, zumal barbusige Nixen und tentakelbewehrte Ungeheuer in ihren vernebelten Sinnen auftauchen. 

Der in schwarzweiss gedrehte Film kann mit einem düster-unheimlichen Dark-Ambient-Soundtrack und insgesamt finsterer Atmosphäre aufwarten. Ein ansprechender Film jenseits vom Hollywood-Mainstream.

Ein wahnwitziger Rausch aus Fusel, Sturmflut und Testosteron“, meint epd-film

Leuchttürme sind anscheinend durch einige bekanntere Romane in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus des phantastischen Films geraten; erinnert sei an Albert Sánchez Piñol's Roman Im Rausch der Stille (2002) oder an Jeff VanderMeer's Roman Auslöschung (2014), über die ich kurz berichtete.

Ich finde zunehmend Gefallen an Leuchttürmen.

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